Italiens reizvollste Mittelmeerinsel punktet mit weißen Sandstränden, stillen Buchten, kristallklarem Wasser und Gebirgszügen im Hinterland. Bade- und Aktivurlaub lassen sich hier auf perfekte Weise verbinden.
Inselhauptstadt Cagliari und die Strände im Süden
Keine Frage: Stadt- und Badeurlaub lassen sich in der lebendigen Inselmetropole gut miteinander kombinieren. Einkaufs- und Flaniermeile ist die Via Roma mit prachtvollen Palästen und breiten Arkaden, unter denen sich Bars, Cafés und Läden, darunter das Kaufhaus La Rinascente, aneinanderreihen. Auch Fans klassischer Musik kommen nicht zu kurz, denn mit dem Teatro Lirico di Cagliari hat die sardische Hauptstadt eines der modernsten Opernhäuser im gesamten Mittelmeerraum. Bester Aussichtspunkt ist das Altstadtviertel Castello das auf einer Hügelspitze liegt, die einen atemberaubenden Blick über den Golf von Cagliari freigibt. Kulturelles Highlight ist die Zitadelle mit vier Museen über der Piazza Arsenale. Cagliaris Hausstrand, der wunderschöne, endlos scheinende „Poetto“ befindet sich ca. fünf Kilometer außerhalb der Stadt.
TIPP: Gut und günstig sardisch essen in authentischem Ambiente: Ristorante Ammentos, Via Sassari 120, Cagliari, dienstags geschlossen.
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Costa Rei
Der weitläufige Strand an der „Königsküste“ im Südosten zieht sich über zehn Kilometer bis zum Horizont hin. Mit seinem türkisblauen Wasser, kleinen Buchten, dem hügeligen grünen Hinterland und imposanten Granitfelsen ist er landschaftlich fast so schön wie die berühmte Costa Smeralda im Norden. Im Sommer herrscht hier viel Getümmel, aber je weiter man Richtung Cap Ferrato fährt, desto leerer wird es.
TIPP: Olivenöl-Shopping in der Azienda San Tomas in Castiadas (Anfahrt siehe oliosantomas.org)
Costa del Sud
Traumstrand an der Südküste ist die puderzuckersandige Spiaggia Sa Colonia in der Baia Chia, an die sich die Spiaggia Su Giudeu mit flach abfallendem Sandstrand anschließt. Weitere wunderschöne Strände der Baia Chia, die aus mehreren einzelnen Buchten besteht, sind die Spiaggia Campana und Cala del Morto. Aber Vorsicht: Die Strände sind die heißesten der Insel. Durch ihre südliche Lage sind sie dem Scirocco ausgesetzt, der aus dem nahen Afrika herüberweht. Touristisch ist die Umgebung der Baia Chia noch wenig erschlossen.
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Strände an der Westküste
Golf von Oristano
Massentourismus findet woanders statt. Wer einsame Buchten und unberührte Strände liebt, hat hier die Qual der Wahl – ein Strand ist schöner als der andere. Zu den schönsten zählen die Strände auf der kaum besiedelten Sinis-Halbinsel, Teil des Naturparks Sinis-Monte Ferru. Hier befinden sich die legendären Reiskornstrände wie der nur 800 Meter lange Is Arturas aus reiskorngroßen schneeweißen Quarzkügelchen, der naturbelassene weiße Sandstrand Mari Ermí nördlich von Is Arturas, der wegen der kräftigen Winde auch bei Surfern sehr beliebt ist und der hellsandige Putzu Idu im Nordosten.
TIPP: Tagestour im Boot zu den Robinsonbuchten, Grotten und Höhlen mit der Helios von „Heliosturismo“. Ein absolutes Muss!
Costa Verde
Dieser unbesiedelte Küstenabschnitt südlich von Oristano erstreckt sich knapp 50 Kilometer bis hinunter nach Iglesias. An der „Grünen Küste“, an der allerdings nicht Grün die vorherrschende Farbe ist, sondern das Goldgelb der bis zu 30 Meter hohen Sanddünen, reiht sich ein Traumstrand an den anderen. Die Costa Verde ist Naturreservat und ihre entlegenen Strände gehören zu den letzten im Mittelmeer, an denen Meeresschildkröten ihre Eier ablegen. Nur an zwei Stellen kann man die Strände mit dem Auto erreichen: Ein paar Kilometer nach Marina di Arbus beginnt eine Geländepiste, die in ca. 8 km zur Mündung des Riu Piscinas führt, wo der Strand beginnt. Zum weniger besuchten Strand von Scivu biegt man auf der SS 126 zwischen km 72 und 73 auf eine schmale Teerstraße ab, die in ca. 16 km an einem Parkplatz endet. Touristische Angebote gibt es an den Stränden nicht, dafür hat man jede Menge Strand fast für sich allein.
TIPP: Museo del Coltello Sardo, Via Roma 15, Arbus. Das sardische Hirtenmessermuseum im ehemaligen Bergarbeiterstädtchen Arbus, ca. 25 km von der Küste entfernt, zeigt Messer vom 16. Jh. bis heute, darunter das größte Taschenmesser der Welt, das es mit 4,85 m Länge und einem Gewicht von 295 kg ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft hat.
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Strände an der Nordküste
Spiaggia La Pelosa
In der Hochsaison ist der Strand im nordwestlichen Stintino zwar heillos überfüllt, ist an Schönheit aber kaum zu toppen. Italienische Sommerurlauber lieben ihn, ebenso die Werbeindustrie, die ihn gern für Werbefilme nutzt. In Sichtweite liegt die Insel Asinara, eine ehemalige Gefängnisinsel, auf der bis 1997 verurteilte Mafiosi einsaßen.
Meeresnationalpark La Maddalena
Der Archipel an Sardiniens nördlichster Spitze besteht aus über 60 Inseln, von denen nur sieben bewohnt sind. Dank des Granitsands auf dem Meeresboden leuchtet das Wasser rings um die Inseln je nach Wetter in Türkis, Marineblau oder Smaragdgrün. Zu den bewohnten Inseln Caprera, Santo Stefano, Spargi, Budelli, Santa Maria und Razzoli gelangt man über den Hauptort Maddalena (12.000 Einwohner) mit dem Boot, zum Hauptort selbst ab Palau, von wo aus täglich mehrmals Autofähren übersetzen. Die Fahrtzeit beträgt 15 Minuten. Die schönsten Strände sind Spalmatore, Baia Trinità und Punta Tegge. In der nördlich gelegenen Badebucht Spalmatore mit weißem karibikähnlichem Sand und rosafarbenen Granitfelsen findet man jederzeit ein ruhiges Plätzchen für sich alleine.
Die Bucht Baia Trinità im Nordwesten punktet mit kristallklarem Wasser, goldenem Sand, Dünen und im Frühjahr mit rosafarbener Blumenpracht. Punta Tegge im Süden des Archipels verfügt über das schönste Riff der Insel und das Wasser ist hier so klar wie nirgendwo sonst auf La Maddalena.
Namensgeberin für die Cala Soraya auf der Insel Spargi war die persische Ex-Kaiserin Soraya, die die Bucht mit dem weißen Puderzuckersand einst zu ihrem Lieblingsstrand auf Sardinien erkoren hat. Die Insel Caprera ist durch einen Damm mit dem Hauptort Maddalena verbunden und mit dem Auto (kein Wohnmobil!) zu erreichen. Schönster Strand hier ist die Cala Coticcio, wegen ihres Südsee-Flairs auch Cala Tahiti genannt.
TIPP: Auf dem Monte Altura, westlich von Palau, thront eine Festungsanlage (La Fortezza di Monte Altura), die einen atemberaubenden Blick auf den gesamten Archipel frei gibt.
Costa Smeralda
Weißer Sand, rosa Granit und türkisfarbenes Wasser. Ein großer Granitfels markiert den Eingang zur legendären Küste der Schönen und Reichen, die in den frühen 1960er Jahren auf 55 Kilometern von ein paar Milliardären, darunter Aga Khan und der irische Bierbrauer Guinness, aus der Taufe gehoben wurde. Einsame Strände findet man hier kaum, denn hier gilt „sehen und gesehen werden“. Beliebte Strände sind die weltbekannte Spiaggia Capriccioli, Spiaggia del Pevero nahe Porto Cervo, der in einer wunderschönen Bucht gelegene Cala Granu, der Promi-Strand La Celvia und Liscia Ruja, mit 500 Metern der größte Strand der Smaragdküste. Etwas ruhiger ist der halbmondförmige feine Sandstrand Spiaggia del Principe, dessen Name auf Prinz Karim Aga Khan zurückgeht.
TIPP: Abendessen im Fischrestaurant Il Pescatore, Via Porto Vecchio, Porto Cervo, Terrasse direkt am Wasser. Nicht ganz günstig, aber ein Essen dort sollte man sich wenigstens ein Mal gönnen (Seafood ab 24 Euro, Hauptmenü um die 40 Euro).
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Ostküste
Um paradiesische Strände zu finden, muss man nicht ans andere Ende der Welt reisen – die findet man an Sardiniens Ostküste!
Golf von Orosei
Mit den senkrecht ins Meer abfallenden Felswänden des Supramonte-Gebirges ist der Golfo di Orosei die schönste Steilküste der Insel. Am Fuße des Gebirges liegt das Dörfchen Dorgali, berühmt für Käse und Wein, Ausgangspunkt für Wanderungen auf dem Supramonte.
Wer nicht gern wandert, fährt in Serpentinen hinunter zum Badeort Cala Gonone, wo Ausflugsboote zur Grotta del Bue Marino, den Buchten Cala di Sisine, Cala di Luna, Cala Galoritze und Cala Mariolu, die zu den schönsten Buchten Europas gehören, starten. Die naturbelassenen Strände im Naturpark Parco Oasi di Bidderosa sind von einzigartiger Schönheit. Im Park gibt es zudem Rad- und Wanderwege. Der Bidderosa steht unter Aufsicht der Forstbehörde und der Einlass ist kostenpflichtig.
Hübschester Ort in der Küstenebene ist das kleine Städtchen Orosei mit historischer Altstadt und einem Puppentheater-Museum. Der kilometerlange Sandstrand Marina di Orosei liegt ca. drei Kilometer vom Ort entfernt und ist nur über Brücken zu erreichen.
Die größten Sanddünen der Ostküste befinden sich an den Stränden von Sa Enna und Sa Chitta, die schon als Filmkulisse dienten, der Strand von La Caletta ist ein Mekka für Kiter und der weiße Strand von Bérchida ist ein Schutzgebiet mit kristallklarem Wasser.
TIPP: Ausflug zur Grotta Ispinigoli bei Dorgali, größte Tropfsteinhöhle Europas und zweitgrößte der Welt (Anfahrt: Von der SS 125 von Dorgali Richtung Orosei bei km 209,4 abbiegen und dem Schild folgen). April bis Oktober 10-17 Uhr, Juli/August bis 18 Uhr.
Tortoli und Arbatax
Hingucker ist der Strand von Cea im Ortsteil Arbatax mit seinen roten Porphyr-Felsen vulkanischen Ursprungs und Basaltintrusionen. Attraktion ist die Schmalspurbahn Trenino Verde (das grüne Bähnchen), die von Juni bis September auf einer Strecke von 159 km durch die Bergwelt der Ogliastra fährt (Info: „treniniverde.com“).
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Welcher Strand ist Ihr Lieblingsstrand auf der Insel? Wir sind gespannt auf Ihre Erfahrungsberichte.