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Der Gardasee verführt sie alle: die Kletterer und Boulderer, die Wind- und Kite-Surfer, die Mountainbiker und Genussradler, die Wanderer und Ferratisten, die Segler und Golfer. Und dazwischen gibt es noch reine Bade- und Kultururlauber. Fast alle sind Wiederholungstäter, denn es gibt nur wenige Destinationen, die einen so runden Urlaubsgeschmack auf der Zunge hinterlassen.

Der Norden

Der Gardasee fängt gefühlt dort schon an, wo der Gardasee noch gar nicht anfängt. Nämlich in Arco, dem Mekka aller Kletterer, fünf Kilometer nördlich des Gardaseeufers. Schon Albrecht Dürer war 1495 davon beeindruckt und malte die alles dominierende Burg als Aquarell. Als ehemaliger Wintersitz des österreichischen Kaiserhofs kamen im 19. Jahrhundert noch einige prächtige Jugendstilvillen dazu. Zusammen mit den Palmen, die dort dank des von umrahmenden Bergen erzeugten Mikroklimas wachsen, ergibt das eine ganz ansehnliche Mischung.

Auf einer Wandertour erwarten Sie malerische Aussichten auf den Gardasee.

Doch als Aktivurlauber will man es ja nicht bei optischen Reizen belassen. Das größte Betätigungsfeld finden Kletterer vor, die sich an glatten Platten (Monte Baone) oder kleingriffigen Leisten (Massone) versuchen können. In der weiteren Umgebung warten noch etliche weitere Gebiete auf Liebhaber felsiger Griffe und Tritte, von Mehrseillängenrouten im Colodri bis hin zu Boulderblöcken am Passo San Giovanni.

Wer zuvor noch nie geklettert ist, sollte zunächst einmal die Klettersteige testen. Auch hier sammelt man Felserfahrung und prüft die eigene Höheneignung. Als Übungsklettersteig eignet sich – auch für Kinder – der Colodri (Schwierigkeit B) direkt in Arco. Fortgeschrittene begeben sich zur Via dell’Amicizia (Schwierigkeit B/C), die über einige Leitern schnurstracks nach oben führt, mit fantastischen – oder auch Schwindel erregenden – Tiefblicken auf den Gardasee. Gestartet wird hierfür in Riva, dem nördlichsten Ort direkt am Gardasee.

Riva wiederum ist  – zusammen mit dem benachbarten Torbole – das Mekka vieler Surfer. Von Frühling bis Herbst gibt es hier zuverlässig thermische Winde dank der engen Felsen im Norden, die die Düse begünstigen. Besonders Anfänger freuen sich über die nur mittleren Windgeschwindigkeiten und viel Platz an den Einstiegsstellen. Wer höhere Herausforderungen sucht, bewegt sich am Ostufer Richtung Malcesine, am Westufer nach Campione, wo die Wellen ganz ansehnliche Höhen erreichen.

Beim Windsurfen auf dem Gardasee bieten sich eindrucksvolle Panoramen.

Zum Radfahren im Nordteil des Gardasees eignet sich das Sarcatal perfekt für eine Genussradtour. Die Landschaft ist mediterran und aussichtsreich, die Radwege von ausgezeichneter Qualität, die Höhenunterschiede zu vernachlässigen. Ein Klassiker für Mountainbiker ist die Tour auf der alten Ponalestraße ins Val di Ledro. Die ehemals von Autos benutzte Straße ist nur noch für Radfahrer (und Fußgänger) freigegeben, bietet spektakuläre Tiefblicke auf den Gardasee und führt zum türkis schimmernden und viel ruhigeren Ledrosee. Zum Bedauern mancher Mountainbiker ist der Belag 2018 geebnet worden und nun auch für alle ohne jegliche Mountainbike-Erfahrung machbar.

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Das Westufer

Das Westufer des Gardasees hat es schwer: Nur sehr schmal ist der Uferstreifen, bevor die Berge steil nach oben zu wachsen beginnen. Direkt am See sind also außer Wind- und Kite-Surfern (letztere sind im Norden verboten) nicht viele Sportler zu finden. Während früh morgens in Campione die Surfer auf den Wellen tanzen, haben sich die Radler eine Aussichtsloge ausgesucht: auf der Hochebene Tremosine. 17 kleine schmucke Ortschaften und Häuseransammlungen können in ordentlichem Auf und Ab erradelt werden. An Infrastruktur für das Eis oder Bier zwischendurch mangelt es auch nicht.

Tremosine und das wunderschöne Westufer des Gardasees sind auf jeden Fall einen Besuch wert.

Die Zufahrt zur Hochebene erfolgt über eine sehr beeindruckende Straße durch die Höllenschlucht, der Strada della Forra. Auf der mehrfach als „schönste Straße der Welt“ titulierten Route wurden schon Bond-Verfolgungsjagden gedreht („Ein Quantum Trost“). Noch weiter südlich erweist sich Gargnano als geeigneter Ausgangspunkt für Radtouren zum Lago di Valvestino, einem fjordartigen Stausee in einem urwüchsigen Naturschutzgebiet.

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Das Ostufer

Das Ostufer besitzt mit Malcesine einen großen Anziehungspunkt. Der historische Ortskern mit den engen Gassen und die Scaligerburg haben schon Goethe zum Zeichnen inspiriert. (Damals wurde er wegen Spionageverdachts festgenommen, weil er die Burg zeichnete!) Neben einem Ortsbummel samt italienischem Cappuccino bzw. dem leckeren Eis lockt auch hier wieder das Wasser: Segler, Surfer und Kite-Surfer geben sich ein Stelldichein. In aller Früh bläst der Vento (Nordwind) hier besonders stark. Auch die meisten Segelschulen sind am Ostufer angesiedelt.

Durch den beständigen Wind ist der See ein wahres Paradies für Freunde des Segel-Sports.

Unser Tipp: Nutzen Sie die Seilbahn, die 1.650 Meter Höhenunterschied überwindet. Das freut vor allem die Gleitschirmflieger, die von allen Sportlern das beste Panorama zu Gesicht bekommen. Eine Landung auf dem Wasser (mit vorab gebuchtem Rückholservice) ist übrigens auch möglich. Einige Schulen bieten Sicherheitstrainings über dem See an.

Wanderer sollten sich den Monte Baldo möglichst im Frühjahr vornehmen, wenn die Blumenpracht dort oben am schönsten ist: Anemone, Enzian, Berghahnenfuß, Soldanelle, Krokus und Fingerkraut blühen um die Wette. Die Flora wissen auch Mountainbiker zu schätzen – die einen strampeln aus eigener Kraft bis nach oben, die anderen lassen sich per Seilbahn befördern und ergötzen sich an den Downhills. Sogar über 100 km Reitwanderwege finden sich am Monte-Baldo-Massiv – für jeden ist etwas geboten.

Besonders den Gleitschirmfliegern wird ein atemberaubendes Panorama geboten.

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Der Süden

Dort, wo der Gardasee einen Bauch bekommt, beginnt der südliche, sanftere Teil. Die Berge dienen nur noch als distanzierte Kulisse, die Landschaft wird lieblicher. Familien kommen zum entspannten Baden oder lassen sich in einem der Freizeitparks bespaßen. Für Radler heißt das: weniger Höhenmeter, dafür auch weniger spektakuläre Szenerie.

Der Süden eignet sich hervorragend für sanftere Radtouren für die ganze Familie.

Dafür gibt es einige attraktive Städtchen, die mit dem Rad wesentlich besser zu erforschen sind als mit dem Pkw. Zum Beispiel das von vielen Kanälen durchzogene Peschiera del Garda. Seine Festung ist Teil des UNESCO Welterbes und zeugt von einer wechselvollen Geschichte. An der Grenze zwischen den Königreichen Österreich und Italien kam dem Ort hohe strategische Bedeutung zu, erst 1848 gelang es den Italienern, Peschiera für sich zu beanspruchen.

Ein sehr gut beschilderter, rund 40 Kilometer langer Radweg führt von Peschiera nach Mantova, überwiegend am Ufer des Minico entlang, dem einzigen Abfluss des Gardasees. Auch hier erinnern imposante Burgen, Stadtmauern und Wehranlagen an die italienischen Befreiungskriege gegen die Österreicher.

Gönnen Sie sich zwischendurch eine Pause und verweilen in einem der schönen Cafés am Kanal.

Statt Alpinsportlern tummeln sich hier im Süden des Gardasees Golfspieler, die originelle Fairways zwischen Weinbergen, Olivenhainen und Zypressenhügeln zu schätzen wissen. Auch die Tatsache, dass fast alle Golfplätze ganzjährig bespielbar sind, lockt Nordlichter hierher – das „dolce vita“ ist hier mit dem Sommer noch lange nicht vorbei.

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Welche Empfehlungen haben Sie für einen Sporturlaub am Gardasee?

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