Andalusien weckt Sehnsüchte. Flamenco, Tapas und arabische Souks – hier vermischen sich maurische Architektur und spanische Lebensart zu einem Fest für die Sinne. Ob in Granada mit der Alhambra, in Cordoba mit der Mezquita, Malaga, Sevilla oder den vielen weißen Dörfern entlang der Ruta de los Pueblos Blancos, eine Reise durch Andalusien offenbart Schätze am laufenden Band. Wir haben zehn Highlights zusammengetragen, wo sich Andalusien von seiner schönsten Seite zeigt.
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1. Sevilla: Die Herrschaftliche
Sevilla – die Schöne, die Herrschaftliche, die Kulturelle. In der Hauptstadt schlägt das Herz Andalusien. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehören die Kathedrale und der Plaza de España, der für die Iberoamerikanische Ausstellung von 1929 erschaffen wurde.
Das wohl malerischste Viertel ist Santa Cruz. Das ehemalige jüdische Viertel besticht mit kleinen schattigen Gassen und pittoresken Hinterhöfen. Im Anschluss bietet sich der Besuch im Alcázar Real de Sevilla dem königlichen Palast und ein Abstecher zum Jardines de Murillo mit seiner exotischen Blütenpracht an. Von seiner modernen Seite zeigt sich Sevilla am Metropol Parasol auf der Plaza de la Encarnación. Vom Dach der extravaganten Holzkonstruktion lässt die ganze Stadt überblicken. Besonders magisch ist die Stimmung bei einem Getränk zum Sonnenuntergang!
2. Málaga: Die Vielseitige
Den besten Überblick bekommt man von oben! Von der Gibralfaro-Burg aus, die durch die Befestigungsmauer mit der Alkazaba, eine der größten arabischen Festungen Andalusiens, verbunden ist, genießt man den Blick auf das römische Theater, die Stierkampfarena, die Altstadt, den Hafen und die wunderschöne Strandpromenade La Farola.
In der Altstadt lässt sich der Puls der Stadt spüren. Ihre Hauptschlagader ist die Einkaufsmeile Calle Larios im historischen Stadtkern. Als Zentrum für Renaissancekunst in Spaniens goldenem Jahrhundert „Siglo de Oro“ brachte es auch einen der bekanntesten Künstler des 20. Jahrhunderts hervor: Pablo Picasso. Die Werke des in Málaga geborenen Künstlers sind im Jahr 2003 eröffneten Museo Picasso Málaga zu bewundern. Auch heute noch ist Málaga Kunststadt: Im Soho-Viertel hat sich ein Zentrum der Street-Art entwickelt, das die Straßen zur Open-Air-Galerie macht.
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3. Córdoba – die Kulturelle
Córdoba, die Stadt der Kalifen, hat eines der schönsten Bauwerke Spaniens zu bieten: Die Mezquita, die seit 1984 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Die Mezquita steht mitten im Zentrum. Am Ort, an dem sich heute die Kathedrale befindet, war schon im Römischen Reich ein Tempel, danach eine westgotische Kathedrale für Sankt Vincent von Saragossa. Im achten Jahrhundert wurde hier der heutige Bau von den Mauren als Moschee errichtet.
Nach der Reconquista 1523 wandelte man sie kurzerhand zur römisch-katholischen Kathedrale um. Das Bauwerk zählt bis heute zu den größten Sakralbauten der Welt. Die Mischung aus abendländischen und arabischen Elementen ist spannend und atemberaubend anzuschauen. Ganze 856 Säulen, von denen viele aus römischen Ruinen stammen, tragen das Gebäude. Berühmt ist Córdoba auch für seine Patios. Die blumengeschmückten Innenhöfe sind der ganze Stolz ihrer Besitzer. Im Mai werden bei einem Festival die schönsten gekürt.
4. Granada – die Maurische
Das schönste Beispiel maurischer Architektur ist zweifellos die Alhambra. Die Burganlage aus dem 12. Jahrhundert thront majestätisch über Granada und der Sierra Nevada. Das Meisterwerk der Nasriden ist ein eindrucksvolles Konglomerat aus Torbögen, Säulengängen, verzierten Wänden und kunstvoll angelegten Wasserbecken. Die Palastanlage gilt als Höhepunkt islamischer Baukunst. 250 Jahre residierten hier die Nasridenkönige, bis sie die Anlage an die Katholischen Könige übergeben mussten.
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Die Alhambra wurde 1984 durch die UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und mehr als zwei Millionen Menschen besuchen jedes Jahr die Alhambra, doch der Besuch ist jede Minute Schlangestehen Wert. Einer Zeitreise gleicht auch der Spaziergang in Albaicin, dem ältesten Viertel von Granada. Es stammt aus maurischer Zeit und ist bis heute das lebendigste, bunteste und schönste Stadtviertel.
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5. Ronda – die Dramatische
Seit Jahrtausenden besiedelt, hart umkämpft und von vielen geliebt: Ronda ist zwar klein, spielte aber schon oft eine große Rolle. Die Landschaft, die Geschichte, die Menschen – alles hier ist geprägt von einer guten Portion Leidenschaft. Wer einmal in die Schlucht El Tajo blickt, der vergisst diesen Anblick so schnell nicht mehr. Die sandsteinfarbene Felsen und das herbe Grün der Büsche, bilden den malerischen Hintergrund für die pittoresken weißen Häuser, die wie Waben an der Schlucht hängen.
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Literaten wie Rilke und Hemingway ließen sich von Ronda und seiner spektakulären Lage verführen. Der berühmteste Matador aller Zeiten Pedro Romero wurde hier geboren. Die aus rotem Sandstein erbaute Arena ist nicht nur die Wiege des modernen spanischen Stierkampfs, sondern auch die älteste Arena ihrer Art. José Martin Aldehuela erbaute die Arena und die Brücke Puente Nuevo, die mit ihrer Lage über der Schlucht das Wahrzeichen Rondas ist. Von den geschwungen Terrassen des Jardines de Cuenca de Ronda hat man den einmaligen Panoramablick auf den Palast des Maurenkönigs, das Konvent von Santo Domingo und die neue Brücke. In den Gassen reihen sich Souvenirgeschäfte an kleine Gourmettempel. Unbedingt probieren: Den berühmten „Pata Negra“-Schinken. Wer nicht nur einen Tagesausflug einplant, erlebt den Zauber Rondas am Abend und in den Morgenstunden in aller Stille.
6. Cádiz – die Älteste
Cádiz, die älteste Stadt Westeuropas, liegt am Atlantik im Südwesten Andalusiens. Das Gebiet von Cádiz war ursprünglich eine vorgelagerte Insel und diente den Phöniziern um 1000 v. Chr. als Militärstützpunkt und Lager. Christoph Kolumbus startete hier seine zweite Reise nach Amerika. Später wurde Cádiz zentraler Knotenpunkt für den Handelsverkehr mit Amerika. Die Altstadt ist komplett vom Meer umschlossen und nur über eine schmale Landzunge erreichbar.
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Mit der Kathedrale, Festungen, Museen und historischen Gebäuden lässt sich hier ein abwechslungsreiches Kulturprogramm erleben. Die Strände im neuen Teil der Stadt laden zu Spaziergängen und natürlich zum Baden ein. Am Abend locken dann die Restaurants im Viertel La Viña mit herrlich duftenden Fischgerichten. Kultureller Höhepunkt des Jahres ist der Karneval in Cádiz. Er findet bereits seit dem 16. Jahrhundert statt und lockt viele Schau- und Feierlustige in die Stadt.
7. Vejer de la Frontera – die Weiße
Auf einem Hochplateau gelegen, ganze 200 Meter über den Stränden der Costa de la Luz, liegt das kleine Städtchen Vejer de la Frontera. Es gilt als eines der schönsten der weißen Dörfer Andalusien.
Ein Café con leche am palmengesäumten Plaza de España, Spaziergänge durch die verwinkelte Gassen, bunte Blumen an den Balkonen, die weißen Häuser und immer wieder die imposanten Ausblicke auf die Region Cádiz bis hin zum Meer – Vejer de la Frontera weiß zu bezirzen. Die Stadtmauer von Vejer gehört zu den drei Bauwerken, die nicht weiß getüncht sind. Wer ihr folgt, wird über einen Kilometer lang um den höchsten Punkt der Altstadt geführt.
8. Marbella – die Mondäne
Marbella ist mondän, ein Ort für die Schönen und Reichen aber auch für alle, die sich einfach schöne Tage an der Costa del Sol machen wollen und gerne flanieren. Neben den Boutiquen und Restaurants bietet Marbella auch auf kultureller Ebene einige Schmuckstücke. In der Altstadt stehen Meisterwerke verschiedener Epochen wie das Rathaus und die Casa del Corregidor aus dem 16 Jahrhundert. Das Kulturzentrum Cortijo Miraflores ist eine Mischung aus Stadtarchiv, Ölmuseum und Archäologischer Ausstellung. Der Besuch lohnt sich!
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Nach der Kultur geht es über die Flaniermeile Avenida del Marvorbei an Salvador Dalís surrealistischen Bronze-Statuen in Richtung Strandpromenade. Der berühmteste Strand ist der sogenannte Bounty Beach. Der Spitzname stammt von einem der Strandrestaurants, die hier die Badegäste mit kulinarischen Köstlichkeiten versorgen. Wer Lust auf ausgiebiges Flanieren mit Strandblick hat, folgt der Paseo Maritimo, der beliebten Flaniermeile am Meer. Auf dem Weg gibt es Tapas-Bars, Boutiquen, Straßenmusiker, Sehenswürdigkeiten wie der Leuchtturm und dazu den Blick auf Gibraltar und die afrikanische Küste.
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9. Kap Trafalgar – Historischer Küstenabschnitt
Am Kap Trafalgar wurde Geschichte geschrieben. Hier fand am 21. Oktober 1805 die berühmte Seeschlacht statt, bei der die englische Flotte unter Admiral Nelson gegen die vereinigte Flotte von Frankreich und Spanien siegte. Nelson selbst fiel in der Schlacht, aber er konnte Napoleons Pläne einer Invasion der britischen Inseln endgültig vereiteln. Doch nicht nur Geschichtsfans kommen hierher, vielmehr lockt das Kap mit seinen unberührten Naturstränden mitten im Naturpark.
Das Kap Trafalgar liegt an der südlichen Costa de la Luz am Rande von Los Caños de Meca, das zur Hafenstadt Barbat gehört. Der Leuchtturm ist das Wahrzeichen des Kaps. Er warnt die Schiffe an dieser gefährlichen Stelle vor dem Auflaufen. Bereits im 13. Jahrhundert errichteten die Mauren hier einen Turm, dessen Überreste man noch heute bewundern kann. Am Strand lassen sich bei Ebbe kleine Krebse auf dem Riff beobachten. Bei Flut begeistert das kristallklare Atlantikwasser. Ein Ort zum Durchschnaufen und Meer-Erleben.
10. Nerja – Höhlenabenteuer
„Die Perle der Costa del Sol“, wie Nerja, eine Kleinstadt unweit von Malaga, gerne genannt wird hat Charme. Hier gibt es einige der schönsten Strände Andalusiens. Doch neben Stränden lässt sich in Nerja noch eine andere Art der Natur entdecken: Die unterirdische Welt der Höhlen Las Cuevas de Nerja.
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Erst 1959 wurden die gigantischen Hohlräume entdeckt. Die Gesamtfläche umfasst insgesamt 4283 Metern, nur ein Drittel ist für Besucher zugänglich. Wer hinabsteigt, kann eindrucksvolle Stalaktiten- und Stalagmiten bewundern, die in atmosphärisches Licht gehüllt sind. Auch Wandmalereien aus der ersten Periode des Paläolithikums sind hier zu finden, die Menschen und Tiere darstellen. Wer also etwas Abwechslung zu den Stränden und dem Kulturprogramm der Städte sucht, ist hier an der richtigen Adresse.