Die mittelitalienische Region „Le Marche“ vereint auf einem schmalen, 180 Kilometer langen Küstenstreifen zwischen Adria und Appenin alle Landschaftsformen Italiens: Lange Sandstrände, eine Steilküste wie an der Riviera, sanftes Hügelland, mittelalterliche Städtchen, lebendige Kunst- und Küstenstädte, herrliche Naturparks und eine hervorragende Kulinarik. Egal, in welchem Teil der Marken Sie Ihren Urlaub verbringen, Sie haben in kurzer Zeit die Möglichkeit, die ganze Vielfalt der facettenreichen Region mit den Provinzen Pesaro und Urbino, Ancona, Macerata, Fermo und Ascoli Piceno kennenzulernen.
Ancona – Eldorado für Naturfreunde und Wasserratten
Mit dem imposanten Monte Conero und seiner steil abfallenden Felsküste verfügt Ancona über die größte landschaftliche Attraktion der Marken. Ein großer Teil der Provinz gehört zum Naturpark Conero, der sich vom Fuße des 572 Meter hohen Gerbirgsmassivs von der Küste bis ins Landesinnere auf knapp 6.000 Hektar erstreckt. In der ausgedehnten grünen Berglandschaft mit weiten Waldflächen, reicher Flora und Fauna finden Sie zahlreiche gut ausgebaute Wanderwege. Diese geben unterwegs immer wieder einen atemberaubenden Blick über die Riviera del Conero frei, die zu den schönsten Küstenabschnitten der Adria gehört. Steile Pfade führen hinunter zu kaum zugänglichen Badebuchten, die Sie an manchen Tagen ganz für sich alleine haben.
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Größter Ort der Provinz ist Ancona, die Hauptstadt der Marken, die direkt am Meer liegt. Ihre zwischen zwei Hügeln eingebettete Altstadt gleicht mit ihren prächtigen Kirchen, Palästen und Plätzen einem Museum unter freiem Himmel. Einzigartig in der Stadt ist, dass Sie hier nicht nur den Sonnenuntergang, sondern auch den Sonnenaufgang am Meer sehen können. Als einer der schönsten Badeorte der Provinz gilt Senigallia nördlich von Ancona. Die Stadt ist berühmt für ihren über 12 Kilometer langen, sanft ins Meer abfallenden „Samtstrand“ (Spiaggia di Velluto). Nicht verpassen sollten Sie den kleinen Gebirgsort Loreto im Südosten der Provinz, einer der wichtigsten Wallfahrtsorte Italiens mit jährlich über einer Million Pilgern. Sehenswert ist die monumentale Wallfahrtsbasilika mit prachtvollen Fresken und einer schwarzen Madonna.
Tipp: Gut und günstig essen Sie in der Trattoria La Cantineta in Ancona (Via Antonia Gramsci). Spezialitäten sind Fischgerichte, vor allem der in der Region typische Stockfisch.
Pesaro und Urbino – Kulturschätze und lange Strände
„Riviera delle Colline“ (Küste der Hügel) ist der Beiname der größten Provinz der Marken. Landzungen, Buchten, Hügellandschaften und Täler kennzeichnen die facettenreiche Nordküste. Wasserratten stehen zwischen den Badeorten Gabbicce Mare und Marotta 40 Kilometer Strände zur Verfügung, Naturfreunde kommen im Regionalpark Monte San Bartolo auf ihre Kosten, und auch Kulturliebhaber kommen in der nördlichsten Provinz der Marken nicht zu kurz.
Absolut sehenswert ist die Renaissance-Stadt Urbino, Geburtsstadt des Malers Raffael, die seit 1998 UNESCO Weltkulturerbe ist. Der weltberühmte Künstler, seinerzeit als „Gott der Kunst“ verehrt, machte in Urbino seine ersten künstlerischen Schritte, bevor er sich Richtung Rom aufmachte und zur Berühmtheit wurde. Die Stadt setzte ihrem berühmtesten Sohn mit dem „Monumento a Raffaello“ auf dem Piazzale Roma ein Denkmal. Dort steht er mit Pinsel und Palette in Bronze verewigt auf einem prachtvollen Podest. Schauen Sie sich das Geburtshaus des Malers (Casa Raffaello) in der Via Raffaello an. Wenige Gehminuten weiter südlich liegt der monumentale, das Stadtbild dominierende Gebäudekomplex Palazzo Ducale, wo Sie zwei Original-Werke des berühmten Renaissance-Malers bestaunen können.
Sie haben doch sicher schon von Dantes „Göttlicher Komödie“ gehört, oder? Im fünften Gesang, dem „Inferno“, spielt das Castello di Gradara, das 11 Kilometer weiter nordwestlich liegt, in einer tragischen Liebesgeschichte eine große Rolle. Die Festung ist das meistbesuchte Denkmal der Marken. Das gleichnamige Städtchen Gradara wurde zur „Hauptstadt des Mittelalters“ ernannt und gilt als einer der schönsten Orte Italiens.
Größte Stadt und Hauptstadt der Provinz ist Pesaro. Auch dieser Ort glänzt mit einem berühmten Sohn: Gioacchino Rossini. Dem Opernkomponisten, aus dessen Feder „Der Barbier von Sevilla“ stammt, verdankt Pesaro das fast zweiwöchige „Rossini Opera Festival“, das jährlich im August stattfindet. Besorgen Sie sich Karten, es lohnt sich!
Tipp: Machen Sie einen Ausflug nach San Marino. Ab Urbino erreichen Sie die älteste bestehende Republik der Welt mit dem Auto über die Strada Provinciale 138 in etwa einer Stunde.
Macerata – Berge, Täler, Hügel und Wälder
Die zweitgrößte Provinz der Marken ist Heimat der Sibillinischen Berge (Monti Sibillini), deren höchster Gipfel, der Monte Vettore, 2478 Meter in den Himmel ragt – ein kleiner Teil des Gebirges gehört zur angrenzenden Region Umbrien. Gut ausgebaute Panoramastraßen laden zu einer Rundfahrt durch die imposante Bergwelt ein. Kernbereiche des Gebirges sind als Nationalpark Monti Sibillini geschützt. In dem 70.000 Hektar großen Nationalpark finden Sie hübsche kleine Dörfer, eine reiche Flora mit seltenen Blumen wie Edelweiß, verschiedene Orchideenarten, begegnen bei Wanderungen mit etwas Glück einer Wildkatze und können Raubvögel wie Steinadler und Wanderfalken beobachten.
Provinzhauptstadt ist das kleine Universitätsstädtchen Macerata, das imposant auf einem Hügel im Landesinneren thront und von einer fast durchgehenden Stadtmauer umgeben ist. Die mehr als 10.000 Studenten verleihen dem mittelalterlichen Ort ein junges Flair. Macerata ist in ganz Italien für das „Sferisterio Opera Festival“ bekannt, das jährlich im Juli und August auf einer Freilichtbühne stattfindet. Das Festival feiert 2021 sein hundertstes Jubiläum. In der Vergangenheit traten hier Stars wie Luciano Pavarotti, Placido Domingo und Monserrat Caballé auf.
Sind Sie Fan italienischer Literatur? Dann ist das Städtchen Recanati ein Muss. Hier wurde 1798 der große Dichter Giacomo Leopardi geboren, auf dessen Spuren Sie an fast jeder Ecke stoßen. In der Casa Leopardi, dem Geburtshaus des Schriftstellers, dokumentiert eine Ausstellung im Erdgeschoss sein viel zu kurzes Leben, im ersten Stock befindet sich die 25.000 Werke umfassende Bibliothek der Familie. Schöne Strände finden Sie in Macerata eher nicht, denn der Küstenabschnitt der Provinz ist nur sehr kurz und zudem nicht besonders attraktiv. Dafür ist es zu den Stränden in den Nachbarprovinzen zum Glück nicht weit!
Tipp: Machen Sie einen Ausflug nach Cingoli, den „Balkon der Marken“. Der kleine Ort liegt auf 631 Metern Höhe und bietet einen Blick über die gesamte Region bis zum Monte Conero. Cingoli ist Geburtsort von Papst Pius, der hier 1761 als Francesco Saverio Castiglioni zur Welt kam.
Fermo – Kultur- und Badeurlaub
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Die jüngste und kleinste Provinz der Marken entstand 2004 aus Teilen der Provinz Ascoli Piceno. Im historischen Zentrum der quirligen Provinzhauptstadt Fermo im Landesinneren erleben Sie Mittelalter und Renaissance pur. An den prachtvollen Palästen, Plätzen mit Arkadengängen, prunkvollen Kirchen und Skulpturen kann sich das Auge kaum satt sehen. Überragt wird das Städtchen mit einer der ältesten Universitäten des Landes vom Dom (Duomo di Fermo), der auf einer 321 Meter hohen Anhöhe thront und weithin sichtbar ist. Von der Aussichtsterrasse des Piazzale del Girfalco am Dom haben Sie einen grandiosen Blick über die Landschaft bis hin zum türkisblauen Meer. Etwa fünf Kilometer weiter östlich liegt der Badeort Porto San Giorgio mit einem breiten Sandstrand. Wenn Sie im Juli dort sind, lassen Sie sich das Fischfest „Sagra del Pesce“ nicht entgehen. Mitte August findet das „Festa del Mare“ statt mit Konzerten, Theater, Ausstellungen, bunten Märkten und anderen spannenden Events.
Tipp: Gönnen Sie sich einen Aperitif, einen Espresso oder eine Kleinigkeit zu essen im alten Gran Caffè Belli in Fermo (Corso Celafonia 61). Das Café gibt es schon seit 1884.
Ascoli Piceno – Palmen, soweit das Auge reicht
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An der Küste der südlichsten Provinz der Marken verläuft die „Riviera delle Palme“ mit unzähligen Palmen und Promenaden. Der feinsandige Strand zieht sich auf 15 Kilometern von Porto d’Ascoli über San Benedetto del Tronto bis Grottammare. San Benedetto del Tronto ist der größte und beliebteste Badeort der Marken. Der acht Kilometer lange Sandstrand ist im Sommer der Hotspot der Region. Da der Hafen der Stadt zu den wichtigsten Fischereihäfen Italiens zählt, bekommen Sie hier fangfrischen Fisch. Stehen Sie gerne früh auf? Dann schauen Sie sich unbedingt das Spektakel auf dem Fischmarkt am Hafen an. Zwischen vier und fünf Uhr morgens geht es dort hoch her! Probieren Sie in einem der Restaurants der Stadt unbedingt die berühmte Fischsuppe „Brodetto“, die aus dreizehn verschiedenen Fischsorten zubereitet wird. Der Fluss Tronto, der in San Bernedetto in die Adria mündet, bildet die natürliche Grenze zwischen der Region Marken und den Abruzzen.
Der Badeort Grottammare, fünf Autominuten weiter nördlich, wirbt mit dem Namen „Perle der Adria“. Hier treffen Sie auf einen feinen, hellen Sandstrand, türkisblaues Meer, Palmen, blühende Oleander und Orangenhaine, üppige Gärten und Parks und dazwischen das eine oder andere hübsche Jugendstilhaus. Am Strand herrscht im Hochsommer viel Trubel. Schauen Sie sich den höher gelegenen mittelalterlichen Ortsteil Grottammare Alta an von wo aus Sie einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und die Küste haben.
Die Provinzhauptstadt Ascoli Piceno im Landesinneren gilt als eine der monumentalsten Städte Italiens. Fast die gesamte historische Altstadt ist in die warmen Farben des Travertingesteins gekleidet und strotzt vor wunderschöner mittelalterlicher Profan- und Sakralarchitektur. Die Stadt rühmt sich der schönsten Renaissancepaläste der Marken und kaum anderswo in der Region finden Sie so viele Kirchen wie hier. Verweilen Sie auf der Piazza del Popolo – sie trägt den Beinahmen „Wohnzimmer Italiens“. Mit ihrem spiegelnden Travertinboden und den prachtvollen Gebäuden ringsum gilt sie als einer der schönsten Plätze des Landes. Sehenswert sind die zahlreichen alten Brücken über den Castellano und Tronto – die Stadt wird an drei Seiten von den beiden Flüssen begrenzt.
Tipp: Schauen Sie sich am ersten Augustwochenende das mittelalterliche Reitturnier „Giostra della Quintana“ an.
Was macht für Sie Italien so besonders? Berichten Sie gerne einmal! Wir freuen uns über Ihre Kommentare!