Freuen Sie sich! In Frankreich beginnen die Weihnachtsmärkte nicht nur früher als in Deutschland, sondern schließen auch später. Bereits Mitte November machen die ersten „marché de noël“ auf. Und schließen oft erst, wenn am 6. Januar die Schule wieder beginnt.
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Das Weihnachtsland par excellence ist das Elsass. Im Osten von Frankreich feiert es den Geist der Weihnacht in sieben Weihnachtsländern. Jede Region inszeniert Weihnachten einzigartig: sehr sinnlich und genussreich, authentisch und tief verwurzelt in Region und Geschichte. Erleben Sie den Lichterglanz der Kerzen in faszinierender Vielfalt, erschnuppern Sie Weihnachtsaromen und Tannenzauber und lauschen Sie den Legenden, den Weihnachtsliedern, Märchen und Mythen. Das Weihnachtsland Elsass und seine Märkte: Entdecken Sie es hier!
Strasbourg (Straßburg)
Als „Capitale du Noël“, als Hauptstadt von Weihnachten, versteht sich die Europametropole Strasbourg. Ihr Weihnachtsmarkt wurde bereits 1570 – vor 449 Jahren! – gegründet und gilt damit als ältester Frankreichs. Mit mehr als 300 Hütten und einer XXL-Tanne ist er zudem der größte des Hexagons. Im Advent verwandelt er die gesamte Innenstadt auf der Grande-Île mit seinen vielen Märkten und geschmückten Gassen in ein Weihnachtswunderland. Das Besondere: Jeder Markt ist einzigartig!
Auf der Place Gutenberg stellt sich alljährlich das Gastland vor. Nach Island (2017) und Finnland (2018) ist es in diesem Jahr Kroatien. Auf der Place Broglie präsentieren Berufsverbände und Handwerkerinnungen auf ihrem „Christkindlemärik“ traditionsreiche Berufe der Region wie Brauer, Polsterer und Holzgewerbe. Die Place de la Cathedrale lockt mit dem Budenzauber der Kunsthandwerker. Auf der Place Kléber steht traditionell das Dorf des Teilens von den Wohlfahrtsverbänden. Bäcker, Winzer und Bauern locken beim Markt der Weihnachtsleckereien auf der Place du Marché-aux-Poissons mit typisch Elsässer Genüssen, die zu jedem Weihnachtsfest im Elsass gehören: Bredele (Plätzchen), Glühwein in rot und weiß, Foie Gras (Stopfleber) und vielen anderen Leckereien. Weitere elsässische Spezialitäten verkaufen kleine lokale Erzeuger auf dem Marché des Saveurs Alsaciennes auf der Place des Meuniers. Die „trois mages“, die heiligen drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar, halten auf der Place Benjamin-Zix des alten Gerberviertels Petite France Markt. Familien mit jüngeren Kindern sollten zwei Plätze nicht verpassen. Auf der Place du Marché Gayot können Sie gemeinsam einen Weihnachtsbaum schmücken, auf der Place Mathias Marian gemeinsam Weihnachtslieder singen, dem französischen Weihnachtsmann Père Noël ihren Wunschzettel in die Hand drücken und bei vielen Events mitmachen.
Zwischen dem Münster und dem Place du Temple-Neuf waren einst die Goldschmieden angesiedelt. Bis heute sind im Carré d’Or vor allem Juweliere und feine, inhabergeführte Geschäfte zu finden. Sie schmücken alljährlich zur Weihnachtszeit sehr gekonnt mit Weihnachtsschmuck ihr Viertel. Hier gibt es keinen Markt, dafür zauberhafte Illuminationen und Boutiquen! Ein traumhaft schönes Lichtermeer bilden alljährlich auch die riesigen Weihnachtskugeln, die in der Rue du 22 November in Gold und Silber funkeln. Die Einheimischen treffen sich auf der Place Saint-Étienne. Dort stellt alljährlich der Tribu des Gourmets du Vin d’Alsace eine Stand auf, schenkt heißen Edelzwicker mit Zitrone als Glühwein weiß aus und unterhält seine Gäste mit Konzerten und Kunst. Seit 2015 gehört auch ein OFF-Weihnachtsmarkt zwischen Grande-Île und Bahnhof zum Weihnachtsland Strasbourg. Auf der Place Grimmeisen zeigen gut zwei Dutzend Aussteller, wie breit die hippe, junge Szene aufgestellt ist. Von Märchen für Erwachsene über Upcycling-Workshops bis zu einem Street-Art-Parcours reicht sein Angebot.
Sélestat (Schlettstadt)
Sélestat verwandelt sich zu Weihnachten in die „Capitale des Sapins“, die Hauptstadt im Land der Weihnachtsbäume. Seine Humanistische Bibliothek, die seit 2017 zum Welterbe zählt, birgt die älteste schriftliche Erwähnung einer Weihnachtstanne. Das war 1521. Seitdem hat die „Sapin de Noël“ die Region geprägt. Dort wächst sie an den Hängen der Vogesen, werden aus ihren Zweigen kunstvolle Kränze gebunden, erfüllt Tannenduft die Luft. Und mitten in Sélestat erhebt sie sich im Herzen der Stadt hoch auf der Place d’Armes und lässt in der Adventszeit die Sterne über den Hütten eines kleinen, aber sehr charmanten Weihnachtsdorfes funkeln. Seinen Eingang bildet der Briefkasten des Weihnachtsmannes, in den der Nachwuchs seine Wünsche einwerfen kann. Aus offiziellen Quellen sei verraten, dass der Weihnachtsmann handgemalte Bilder und selbst verfasste Text mehr liebt als aufgeklebte Bilder aus dem Katalog…
Colmar
Sechs Wochen lang verbreitet Colmar als Hauptstadt des „Pays des Étoiles“, das Land der Sterne, Weihnachtszauber. In seiner malerischen Altstadt, die auf wundersame Weise Kriege und Katastrophen nahezu unbeschädigt überlebte, verbreiten sechs Weihnachtsmärkte mit insgesamt 180 Händlern Weihnachtsstimmung. Die meisten von ihnen sind Einheimische und halten die Traditionen, Genüsse und Bräuche der Region in ihren Erzeugnissen lebendig. Die Locals verzieren ihren Tannenbaum gerne sehr üppig mit den mundgeblasenen Glaskugeln aus Meisenthal. Wäre die handgearbeitete Weihnachtsdeko aus den Nordvogesen nicht auch etwas für Sie? Sie finden sie auf der Place des Dominicains, wo lokales Handwerk und Kunsthandwerk dominieren. Bei Einbruch der Dunkelheit werden die wunderschönen Glasfenster der Dominikanerkirche beleuchtet! Wenig weiter reicht eine Bäckerin Kostproben von pain d’epices, köstlichem Gewürzkuchen, den die Elsässer dick beschmiert mit Butter zum Kaffee genießen. Noch mehr kulinarische Spezialitäten verkaufen lokale Erzeuger auf der Place Jeanne d’Arc, wo Wurstwaren und Weine, Obstbrände, Käse und Stopfleber sich stapeln.
Ganz viel Genuss lockt auch auf dem Marché Gourmand, dem Gourmet-Markt am Münsterplatz. In seinen neun Hütten bereiten neun „maîtres restaurateurs“ (Meisterköche) all jene verführerisch leckeren Speisen zu, die für Franzosen zum Fest gehören. Von der Vorspeise bis zum Dessert können Sie die göttlichen Gerichte gleich vor Ort genießen – oder einpacken lassen für daheim. Wie auch daheim solche Hochgenüsse gelingen, verraten auf der Place de la Cathédrale die Live-Kochshows am Hüttenherd.
Rund 50 Brunnen drängen sich auf der Place de l’Ancienne Douanne um den Schwendi-Brunnen mit einer Statue den der Erbauer der New Yorker Freiheitsstatue erschaffen hat. Seinem berühmten Sohn Auguste Bartholdy hat Colmar sogar ein eigenes Museum gewidmet! Trendige Kreationen und traditioneller Strohschmuck sind auf diesem Markt an den beiden Ufern der Lauch ebenso zu finden wie handverzierte Grußkarten und Holzarbeiten. Hingucker am Platz ist das mittelalterliche Koïfhus mit seiner beleuchteten Renaissance-Treppe. Entdecken Sie im einstigen Zollhaus auf dem Marché du Koïfhus regionales Kunsthandwerk von 20 Kreativen. Immer mit dabei sind Hutmacher und Holzschnitzer, Glasbläser und Goldschmiede sowie Töpfer mit traditionellem Steingut und moderner Keramik aus dem Elsass. Mit mechanischer Krippe und Riesenbriefkasten für die Weihnachtswünsche lockt der Kinderweihnachtsmarkt in Colmars „Petite Venise“. Für die Einheimischen beginnt der Bummel über die Weihnachtsmärkte hier mit einem Ritual: Gemeinsam als Paar, Familie oder mit Freunden trinken sie hier heißen, mit Nelken und Zimt gewürzten Apfelsaft.
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Eguisheim
Vom Bahnhof von Colmar aus fahren die Navettes de Noël (Shuttlebusse) mit drei Linien von Ende November bis Ende Dezember die schönsten Weihnachtsmärkte im „Pays des Étoiles“ an. Das Weihnachtsland der Sterne ist das Land von Edelzwicker, Gutedel. Crémant & Co.: Hier liegen die berühmtesten Weinbaugebiete des Elsass. Riquewihr, Ribéauville, Kaysersberg – lauter klangvolle Namen, die für Genuss und Fachwerkromantik stehen und zu den schönsten Dörfern Frankreichs gehören. So auch Eguisheim, das die Franzosen 2013 sogar zu ihrem Lieblingsdorf wählten . Im Sommer blühen Geranien und Sonnenblumen vor dem Fachwerk der Kopfsteingassen und kleinen Plätze, auf denen hier und da die Brunnen plätschern. Im Winter schmücken geschnitzte und getöpferte Krippen, große Sterne, Tannenzweige, Herbstblätter und Dutzende Hütten das Weihnachtsdorf, das die gesamte, nahezu kreisrunde Altsstadt einnimmt. Wer das Angebot der Hütten genau anschaut, entdeckt bestimmt auch ein typisch Elsässer “Gleckshamphala“. Jeden Herbst flicht Bernadette Marschal ihr Stroh zu solch traditionellen Glücksbringer und verkauft sie. Auf einer kleinen Schiefertafel preist Bauer seine Feinkost-Spezialitäten an: „Gandoyau“ steht neben einer Wurst geschrieben, deren Form an Jesus in der Krippe erinnern sollt. In ihrem Schweinedarm birgt sie einen Mix aus Schweinefleisch und Innereien, der erst gekocht, dann über einem Holzfeuer geräuchert wurde – eine Spezialität aus dem Val-d’Ajol der Vogesen. Genau umgekehrt, erst geräuchert, dann gekocht, wird die 30 cm lange Kaldaunenwurst Andouille du Val d’Ajol, die vor dem Räuchern in Weißwein getränkt wurde. Nur fünf Metzger, die noch traditionelle und handwerklich arbeiten, dürfen an ihrer Wurst einen Ring als Zeichen der Authentizität und Güte anbringen.
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Mulhouse (Mühlhausen)
Zwischen Vogesen und Jura, im Dreiländereck mit Deutschland und der Schweiz, lebt Philippe Besson. Als ehrenamtlicher „Weihnachtsgreeter“ lädt er ein, die Weihnachtstraditionen des südlichen Elsass ganz und gar kostenlos mal aus einer anderen Perspektive zu entdecken – so, wie ein echter Elsässer! Vorbei an den animierten Schaufenstern und der fantasievollen Weihnachtsbeleuchtung spaziert er mit seinen Gästen durch die Straßen der einstigen Textilhochburg, lässt die „Bredala“-Weihnachtsplätzchen kosten und zeigt beim Stadtbummel und auf dem großen Weihnachtsmarkt der Place de la Réunion, wie das textile Erbe bis heute lebt. Alljährlich entwirft ein lokaler Textilkünstler einen neuen Stoff, in den sich die Stadt dann hüllt. Tausende Meter lang, umhüllt er das Rathaus und die Straßen der Altstadt, schmückt die Hütten des Weihnachtsdorfes und verleiht der Stadt ein festliches Gewand. Örtliche Schneider und Designer schaffen daraus Tischtücher, Schürzen und Servietten, tragbare Mode und schöne Accessoires. Sie alle ziert das Gütesiegel „Alsace Terre Textile“ (Textilregion Elsass) – eine schöne, ausgefallene Auswahl an Souvenirs für daheim!
Tief verwurzelt wie die Textilindustrie ist in Mulhouse auch die Musik mit zahlreichen Orchestern und Chören – auch der älteste des Elsass ist dort daheim! Wen wundert es da, dass die Region rund um Mulhouse sich in ein Land der Lieder verwandelt? Frauen-, Männer- und Kinderchöre treten auf, und jeden Sonnabend wird in Mulhouse auf dem Weihnachtsmarkt der Place de la Réunion gemeinsam gesungen. Mon Beau Sapin – Oh Tannenbaum!
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Sind Sie jetzt in Weihnachtsstimmung gekommen?