Cinque Terre – Farbenfrohes Dolce Vita

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Bella Italia! Wer denkt da nicht direkt an die Kanäle und Brücken in Venedig, die Weinberge in der Toskana, den Vulkan Ätna auf Sizilien, den schiefen Turm in Pisa oder das Forum Romanum in der italienischen Hauptstadt? Doch Italien hat noch weitaus mehr zu bieten, zum Beispiel die Cinque Terre in der Provinz La Spezia: Hinter dem Namen verbergen sich die fünf Dörfer Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore, die sich auf einem nur zwölf Kilometer langen Küstenstreifen an der italienischen Riviera aneinanderreihen.

Mare e monti – und mittendrin die Cinque Terre

Die Cinque Terre, frei übersetzt „fünf Länder“, sind kein unbekannter Fleck in Italien: Neben der Hafenstadt Genua und den ehemaligen Fischerdörfchen Santa Margherita Ligure und Portofino gehören Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore an der Küste der aufgehenden Sonne – der Riviera de Levante – zu den meistbesuchten Orten Liguriens. Hier fallen die Felswände steil ab und oberhalb der Dörfer geben terrassenförmig angelegte Weinhänge der atemberaubenden Landschaft einen Rahmen. Das gesamte Gebiet samt Meeresgrund vor der Küste steht als Nationalpark unter Naturschutz und seit über 20 Jahren auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbe. Einen Besuch der romantischen Klippendörfer mit ihren bunt zusammengewürfelten Häusern und engen Gassen, den „Carruggi“, sollten Sie sich keinesfalls entgehen lassen, wenn Sie in der Gegend Urlaub machen.

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Ein unvergessliches Erlebnis für die ganze Familie: die kunterbunten Dörfer der Cinque Terre.

Monterosso del Mare – das größte Dorf

Das nördlichste der Dörfer heißt Monterosso. Mit rund 1700 Einwohnern ist es der größte Ort der Cinque Terre. Er besitzt zudem den längsten Badestrand. Wer gern ins Wasser springt, wird hier also ein Plätzchen finden. Auf einem Felsvorsprung am Meer, der Monterosso teilt, thront der mittelalterliche Turm Aurora. Die meisten Restaurants, Cafés und Geschäfte sowie der Strand „Fegina“ befinden sich im neueren Teil des Dorfes, also westlich des Felsens. Durch einen circa 100 Meter langen Fußgängertunnel geht es auf die andere Seite in den alten Ortskern. Und hier präsentieren sich die typischen engen Gassen und schmalen Wohnhäuser, für die Cinque Terre so bekannt ist, in ihrer vollen Schönheit. Die ersten umwerfenden Eindrücke des pittoresken Monterosso lassen sich bei einem Drink in einer Bar oder Enoteca, einem Weinladen, stilecht verarbeiten. Ein paar kleine Sehenswürdigkeiten hat das Dörfchen ebenfalls zu bieten: die Kirche San Giovanni, erbaut im 13. Jahrhundert, der Gigant, eine Statue, die aus einem Felsen geschlagen wurde, das Konvent der Kapuzinermönche nebst San Francesco Kirche und die Wallfahrtskirche Madonna die Soviore, die sich 466 Meter oberhalb von Monterosso über dem Meeresspiegel befindet.

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In Monterosso kann in wunderschöner Kulisse gebadet werden.

Vernazza – das schönste Dorf

Farbenfrohe Häuser, wohin Sie auch schauen! Keine 800 Menschen leben in Vernazza, das als das schönste Cinque Terre-Dorf gilt. Deshalb führt hier auch kein Weg dran vorbei. Genauso bunt wie die Häuser sind die Fischerboote, die im malerischen Hafen schaukeln und in den Gassen übereinandergestapelt lagern. Viel gibt es nicht zu tun, lassen Sie sich treiben und genießen Sie den Blick auf die in die Felsen gebauten Häuser. Ein kleiner Rundgang lohnt sich aber trotzdem und führt Sie an einigen sehenswerten Bauwerken vorbei. Zum Beispiel an der Pfarrkirche Santa Margherita d’Antiocchia, die der Schutzheiligen von Vernazza gewidmet ist. Weiterhin können Sie sich das erhaltene Fundament und den Turm der Doria-Burg, einer alten Festungsruine, anschauen sowie einen Wachturm, der auf dem Wanderweg ins Nachbardorf Corniglia liegt. Einen Strand hat das hübsche Örtchen nicht, aber alle, die eine Erfrischung suchen, können es den Einheimischen gleichtun und ins Hafenbecken springen.

Schön, schöner, Vernazza! Genießen Sie den Blick von oben auf das malerische Dörfchen. 

Tipp: Wenn Sie wie ein Profi Bilder von Vernazza machen möchten, eignet sich der Felsvorsprung beziehungsweise Hügel, auf dem die Doria-Burg liegt, wunderbar als Foto-Spot!

Corniglia – das ruhigste Dorf

Nicht wundern, das Dorf liegt im Gegensatz zu den anderen nicht direkt am Meer, sondern auf einem Bergvorsprung in etwa 100 Metern Höhe. Das beschert Ihnen einen fantastischen Blick über das Ligurische Meer und die anderen vier Orte der Cinque Terre. Nur 250 Menschen leben hier, wenige Bars und Restaurants sorgen für das leibliche Wohl, sodass Sie hier viel Ruhe und Erholung finden. Die Umgebung ist geprägt von den für diese Gegend typischen Trockenmauern und Terrassenfeldern. Hier werden damals wie heute Wein, Zitrusfrüchte und Oliven angebaut. Sehenswert sind außerdem das Oratorium der Disciplinati die Santa Catarina und die Pfarrkirche San Pietro im oberen Teil des Dorfes mit ihrer schönen Fassade und einem für die ligurische Gotik beispielhaften Rosenfenster. Der Bahnhof liegt übrigens am Fuße des Ortes – je nachdem, ob Sie nach Corniglia gehen oder zurück zum Zug möchten, gilt es, 377 Stufen auf- oder abwärts zu bewältigen. Es fährt aber auch ein Bus.

Jenseits des Touristenstroms: Trubel suchen Sie im Klippendorf Corniglia vergeblich.

Manarola – das älteste Dorf

Die Geschichte des malerischen Ortes geht bis 1160 zurück, dem Jahr, in dem die Grundsteinlegung der gotischen Kirche San Lorenzo erfolgte. Das Bauwerk ist die wichtigste Sehenswürdigkeit im Dorf. Zu sehen gibt es aber trotzdem noch genug: pastellfarbene Häuschen, Fischerboote, ein kleiner Hafen, enge Gassen und steile Treppchen – Manarola ist ein Dörfchen wie aus dem Bilderbuch. Zahlreiche Künstler haben hier gelebt und sich inspirieren lassen. Heute zählt der Ort rund 450 Einwohner und ist damit der zweitkleinste der fünf Cinque Terre. Dank der felsigen Küste ist das Wasser glasklar und verführt nicht nur zum Baden in einer der idyllischen Buchten, sondern insbesondere auch zum Schnorcheln. Wenn Sie Fisch und Meerestiere nicht nur auf dem Teller genießen möchten, haben Sie in Manarola beste Möglichkeiten für Beobachtungen unter Wasser.

Auf zwei Felsenklippen gelegen präsentiert sich das malerische Manarola.

Gut zu wissen: Nicht wundern, auf der einzigen Straße in Manarola parken Boote. Sie werden mit einem Kran aus dem Wasser nach oben gehievt. Warum? Die Küste ist so steil, dass es nicht genug Platz gibt, um alle Fischerboote dort zu lagern.

Riomaggiore – das steilste Dorf

Gebäude mit bis zu drei oder vier Stockwerken sind in Riomaggiore, dem östlichsten der fünf Orte, keine Seltenheit. Die sogenannten Turmhäuser sind bunt bemalt und stehen eng beieinander. Es geht steil hinauf im Dorf, so steil, dass es vom Bahnhof sogar einen Aufzug bis ins Zentrum gibt. Das gesellschaftliche Leben der rund 1.400 Einwohner spielt sich weitgehend entlang der sich nach oben schlängelnden Hauptstraße ab. Sie ist von zahlreichen Geschäften, Cafés und Restaurants gesäumt. Wer das Barfußlaufen auf kleinen Steinen nicht scheut, kann sich sogar auf einen Sprung ins Meer freuen: Es gibt fußläufig einen kleinen Kiesstrand. Auf einem Spaziergang kommen Sie außerdem an der Pfarrkirche San Giovanni Battista aus dem 14. Jahrhundert und an den Ruinen der Burg Turcotti vorbei. Ein weiteres sehenswertes Bauwerk ist die Wallfahrtskirche Nostra Signora di Montenero. Sie liegt in Richtung Portovenere und ist nach einem rund einstündigen Fußmarsch erreichbar.

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Steil gehen in Riomaggiore: bunte Häuser, enge Gassen, einfach typisch Cinque Terre!

Unterwegs auf dem Küsten- oder Höhenwanderweg

Ein rund 12 Kilometer langer Wanderweg, der „Sentiero Azzuro“, auch Wanderweg Nummer 2 genannt, verbindet die fünf Dörfer der Cinque Terre miteinander. Der uralte Saumpfad ist durchweg gut markiert und selbst für Ungeübte geeignet. Lediglich die ersten beiden Etappen, von Monterosso nach Vernazza und von Vernazza nach Corniglia, sind etwas anspruchsvoller und setzen gutes Schuhwerk voraus. Die populäre „Via dell’amore“ von Manarola nach Riomaggiore können Sie dagegen sogar in Sandalen bewältigen, denn sie gleicht eher einer Promenade – vorausgesetzt, sie ist begehbar. Aufgrund von Überschwemmungen, Instandhaltungsarbeiten oder Erdrutschen kann es immer mal vorkommen, dass einzelne Etappen gesperrt sind, so wie derzeit die Via dell’Amore. Erkundigen Sie sich im Vorfeld bei den Touristenbüros, wie die aktuelle Lage ist. Wer mehr Herausforderung sucht, kann sich am Wanderweg Nummer 1, dem Höhenweg, versuchen: Er führt über 40 Kilometer in einem steten Auf und Ab von Levanto nach Portovenere und verläuft dabei einmal komplett durch den Nationalpark der Cinque Terre.

Der Liebespfad von Manarola nach Riomaggiore ist die bekannteste Etappe des Küstenwanderweges.

Tipp: Sowohl der Liebespfad als auch die ersten beiden Etappen, von Monterosso aus gesehen, sind mautpflichtig. Es wird eine Gebühr von 7,50 Euro pro Strecke erhoben. Je nachdem, wie viele Etappen Sie gehen möchten und ob Sie mit der Bahn anreisen, lohnt sich der Kauf der Cinque Terre Card, wahlweise nur Trekking (7,50 Euro pro Tag) oder inklusive Zug (16,00 Euro pro Tag). Der Erlös fließt in den Erhalt des Nationalparks und in die Instandhaltung der Wanderwege.

Von Dorf zu Dorf – praktische Tipps

Die Dörfer sind für den Autoverkehr gesperrt. Wenn Sie mit dem eigenen Fahrzeug anreisen, müssen Sie dieses außerhalb auf einem Parkplatz abstellen. Innerhalb der einzelnen Orte verkehren zum Teil Busse, jedoch nicht von einem Dorf zum anderen. Sie haben drei verschiedene Möglichkeiten, alle fünf zu erkunden: zu Fuß, mit der Bahn oder mit einem Boot. Wanderwege verbinden die einzelnen Perlen miteinander und bieten durchweg schöne Aussichten. Bequem und praktisch ist zudem die Fahrt mit dem Zug und jedes Dorf besitzt einen zentral gelegenen Bahnhof. Allerdings führt die Strecke überwiegend durch Tunnel, sodass Sie nicht viel von der Landschaft zu Gesicht bekommen. Empfehlenswert ist darüber hinaus eine Entdeckungstour der Cinque Terre via Pendelboot. Die Wasserfahrzeuge verkehren regelmäßig und ermöglichen aus der wohl schönsten Perspektive einen Blick auf die Küstenlandschaft: vom Wasser aus. Alternativ können Sie von privat ein Motor- oder Segelboot mieten.

Bequem, günstig und schnell: Lassen Sie das Auto stehen und nehmen Sie den Zug.

Welches der Cinque Terre ist Ihr Lieblingsplatz? Haben Sie Empfehlungen für den nächsten Italienurlaub? Lassen Sie es uns wissen. Kommentieren Sie den Beitrag gerne!


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