Als Kind bin ich in den Ferien quasi an der Ostsee aufgewachsen, denn meine Oma lebte in Kiel, und ich habe dort viele schöne Ferientage verbracht. Damals waren wir unterwegs an den Stränden von Kiel, Laboe, Eckernförde oder Schönberg. Aber nach Fehmarn bin ich nie gekommen. In diesem Jahr war es dann aber so weit. In der Vorsaison starteten Dayo, Suri und ich in Richtung Schleswig-Holstein und erreichten nach einer etwa 6-stündigen Autofahrt Deutschlands drittgrößte Insel.
Ferienunterkunft auf Fehmarn buchen
Natürlich reichen ein paar Tage nicht aus, um Fehmarn wirklich kennenzulernen. Wir waren hauptsächlich im Norden der Insel unterwegs, der mit seinen Naturschutzgebieten, den Naturstränden sowie den weiten Feld- und Wiesenlandschaften auch mit nur wenig Zeit im Gepäck fast schon eine Garantie für eine erholsame Auszeit ist – selbst wenn man mit zwei großen Hunden unterwegs ist.
Hundestrände
Fehmarn ist eine hundefreundliche Insel. Es gibt drei offizielle Hundestrände, an denen jedoch teilweise Leinenpflicht herrscht. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass wir an keinem einzigen dieser Hundestrände waren. Es hat sich irgendwie nicht ergeben. Ich kann daher überhaupt keine Aussage zur Qualität dieser Strände machen.
Selbstverständlich mussten Dayo und Suri nicht ohne Strand auskommen. So hat es uns beispielsweise besonders gut am Strand von Marienleuchte gefallen. Marienleuchte ist ein kleines Dörfchen, das südöstlich des Fährhafens Puttgarden liegt, und neben Wohnhäusern hauptsächlich aus Ferienhäusern besteht. Einige davon befinden sich direkt an der Steilküste mit einem herrlichen Blick über die Ostsee.
Und genau diesen Blick haben wir bei einem Spaziergang an der Steilküste genossen bis wir nach kurzer Zeit von der Marienküstenstation Marienleuchte gestoppt wurden. Der Bundeswehrstandort ist auch heute noch in Betrieb, hatte seine Hochzeit jedoch im Kalten Krieg, denn von hier aus wurden Schiffe geortet und der Nachrichtenverkehr abgehört. Also sind wir runter an den Strand und am Wasser zurück gebummelt. In der Nebensaison ist hier nicht sehr viel los. Wir begegnen anderen Hunden mit ihren Herrchen. Kommen mit dem ein oder anderen ins Gespräch, lassen die Hunde laufen und genießen einfach einen schönen Vormittag.
Mein Tipp: Die Marinestation an der Straße entlang umgehen und weiter nach Puttgarden spazieren und Schiffe gucken.
Ein Strand, in den ich mich auf Anhieb verliebt habe, ist der Strand an der berühmten Fehmarnsundbrücke. Zugegeben: Der Geräuschpegel ist relativ hoch, denn über die Brücke, die seit 1963 Fehmarn mit dem Festland verbindet, sausen nicht nur Autos, sondern auch die Eisenbahn. Trotzdem strahlt dieser Ort eine ganz besondere Atmosphäre aus und bietet natürlich jede Menge tolle Fotomotive.
Außerdem ist der Naturstrand hier nicht so steinig und Dayo hatte große Freude daran, sich in der Ostsee zu erfrischen.
Mein Tipp: diesen Strand bei Sonnenuntergang besuchen. Besonders in der Nebensaison sind hier dann nur wenige Menschen unterwegs.
Naturschutzgebiete auf vier Pfoten
Wie hundefreundlich Fehmarn tatsächlich ist, erkennt man auch daran, dass die Vierbeiner in vielen Naturschutzgebieten der Insel willkommen sind.
Wasservogelreservat Wallnau
Besonders beeindruckt hat mich hier das Wasservogelreservat Wallnau. Das Reservat wird vom NABU geleitet und betreut. Und dass Hunde hier erlaubt sind, hat es natürlich zu einem attraktiven Ausflugsziel für uns gemacht.
Und dann haben wir auf dem knapp 300 Hektar großen Gelände (etwa 10 Hektar sind für Besucher zugänglich) einen ganz wunderbaren Tag verbracht. Dayo und Suri werden erst munterer, als wir den Rundgang durch die Ausstellungsräume im Informationszentrum abgeschlossen haben. Denn dann geht es endlich raus auf das weitläufige Gelände. Wir spazieren über sehr gepflegte Wege durch die Natur. Es gibt Unterstände, aus denen heraus sich die brütende Vogelwelt beobachten lässt. Welche Vogelarten hier rasten, leben und brüten, wird auf zahlreichen Informationstafeln erklärt. Es gibt einen Steinteich und einen Naturerlebnispfad. An jeder Ecke – ach was – alle paar Meter stürmen neue, unbekannte Düfte und Gerüche auf Dayo und Suri ein. Das Summen der Insekten, das Kreischen der Vögel oder das Quaken der Frösche interessiert nur die Zweibeiner, denn die beiden Hunde sind tief versunken in ihrer Geruchswelt.
Wir erforschen den Wald und lernen allerlei über Brennnesseln und Wildkräuter. Im Schilfdickicht ist Suri richtig aufgeregt, schwimmen doch Enten an ihr vorbei, denen sie gerne hinterher jagen würde.
Kurzum: Das Wasservogelreservat Wallnau ist nicht nur für Vogelliebhaber ein lohnendes Ziel, sondern ganz besonders auch für Familien mit Kindern und natürlich für uns Hundemenschen. Mein Tipp: Unbedingt im Bistro am Informationszentrum eine Pause machen. Für die Vierbeiner gibt es hier frisches Wasser und die Zweibeiner sollten unbedingt die leckeren Würstchen vom Galloway-Rind probieren.
Naturschutzgebiet „Grüner Brink“
Weniger Informationen und dafür mehr wandern, das ist im Naturschutzgebiet „Grüner Brink“ möglich. Das ist eine etwa 2,5 Kilometer lange Landschaft, die sich nach dem Bau des Deiches im Jahr 1872 entwickelt hat und heute aus drei von der Ostsee abgetrennten Strandseen besteht. Und wie so oft im Norden von Fehmarn, ist das Gebiet ein Eldorado für Vögel. Insgesamt sollen bis zu 170 Vogelarten dieses Biotop nutzen. Da wir hier während der Brutsaison unterwegs sind, können wir zunächst nur am Rand des Naturschutzgebietes entlang laufen. Außerhalb der Brutsaison stehen weitere Wanderwege, die tiefer in die Landschaft hineinführen offen. Irgendwann biegen wir rechts ab. Es geht durch eine Sand-Lagune in Richtung Strand, den wir kurz darauf erreichen.
Der Naturstrand lässt sich bequem in Richtung Niobe-Denkmal laufen, da hier nur wenige Steine liegen. Wenig später erreichen wir den Gammendorfer Strand, wo sich auch ein nettes Ausflugslokal am Campingplatz „Camping am Niobe“ befindet. Dayo und Suri freuen sich über eine Pause unter schattigen Bäumen, und wir Zweibeiner genießen gebackenen Fisch und Pommes. Auf dem Rückweg besuchen wir das Niobe-Denkmal. Hier wird den Verstorbenen gedacht, die mit dem Segelschulschiff Niobe 1932 vor Fehmarn in einer Gewitterböe sanken. Danach spazieren wir gemütlich zurück.
Mein Tipp: Startet die Wanderung an der Beltbude. Hier gibt es auch einen großen Parkplatz. Und hinterher könnt ihr tollen, selbstgemachten Kuchen in einem der Strandkörbe genießen. Außerdem befindet sich der Hundestrand „Grüner Brink“ nur wenige hundert Meter weiter (in Richtung Puttgarden).
Dies und das
- Ein Ausflug an den Fährhafen nach Puttgarden sollte jeder machen. Zumindest, wenn man Schiffe mag. Wer wie ich unter Fernweh leidet, kann hier die Fähren anschauen, die im Halbstunden-Takt nach Dänemark fahren oder von dort kommen. Wir haben im Café & Restaurant Molenblick auf der Terrasse zu Mittag gegessen. Hunde sind sowohl auf der Terrasse als auch im Selbstbedienungsrestaurant willkommen. Da es in dem Lokal etwas mit dem Molenblick hapert, haben wir hinterher einen Spaziergang über die Brücke in Richtung Fähren gemacht.
- Ein Abstecher in den Bootshafen von Burgstaaken lohnt sich auch mit Hund. Hier starteten bis 1998 noch die „Butterfahrten“. Das waren Schiffsausflüge, die über die auf See gelegene Zollgrenze von Deutschland hinaus führten. Dann konnte zollfrei eingekauft werden – Süßigkeiten, Alkohol und natürlich Butter. Heute ist der Ort eine echte Touristenattraktion. Hier finden Fischmärkte und Hafenfeste statt. Außerdem liegt hier die U11 mit einem U-Boot-Museum (das ist aber nichts für Hunde). Und besonders wichtig: Hier steht das Café Kontor, das nicht nur Hunde willkommen heißt, sondern ganz besonders leckeren Kuchen und fantastische Torten anbietet. Lieber das Mittagessen ausfallen lassen und dafür eine dieser köstlichen Leckereien probieren.
- Einkaufen in Burg: das Städtchen ist mehr oder weniger die „Inselhauptstadt“ mit einem sehr idyllischen Ortskern und vielen zauberhaften Fachwerkhäusern. Der Ort ist sozusagen die „Shopping Mall“ von Fehmarn. Der Wermutstropfen? Der gesamte Verkehr läuft durch das Ortszentrum und wirkt durch das Kopfsteinpflaster, Parkplätze an der Straße sowie sehr viel Verkehr (auch in der Nebensaison) etwas chaotisch. Aber hier bekommt man alles, was das Herz begehrt: vom Mitbringsel, über Kleidung bis hin zu Feinkostspezialitäten und Dinge des allgemeinen Lebens.
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- Der Südstrand mit Hund? Der Südstrand auf Fehmarn ist der Hotspot für Sonnenhungrige, Familien mit Kindern, Liebhabern von weißem Sandstrand und blauer Ostsee sowie Kitern, Surfern und was es sonst alles so gibt. Hunde dürfen gerade so über die Strandpromenade spazieren. Alles andere ist verboten und das wird an JEDEM Strandaufgang mehr als deutlich gemacht. Uns hat das nicht so gut gefallen, obwohl es ganz am Ende der Promenade und noch ein Stückchen weiter einen Hundestrand gibt.
Fehmarn ist ein tolles Reiseziel für einen Urlaub mit Hund. Waren Sie schon dort?