Der Spreewald. Eine weitläufige Landschaft, durchzogen von einem fast 1.000 Kilometer langen Wasserlabyrinth. So klein der Spreewald flächenmäßig ist, so abwechslungsreich ist die Region. Ideal für Aktivurlauber und um sich zu entspannen. Hier kommen unsere Lieblingsstrecken für Fahrrad- oder Kanutouren sowie schöne Wander-Tipps.
Radwandern im Spreewald- Auf zu Auerochsen und Störchen
Dieser Ausflug startet in Burg. Familien empfehlen wir für die Radtour mit Kindern einen Fahrradanhänger mit Kissen und kleiner Decke, ein bisschen was zu Knabbern und ein paar (Bilder-)Bücher. Umso entspannter können die Erwachsenen auf den nächsten Kilometern in die bildschöne Natur eintauchen.
Der Weg durch Schmogrow und Fehrow führt bis zum Auerochsenreservat. Es befindet sich mitten im Naturschutzgebiet Spreeaue. Nach erfolgreicher Renaturierung sind hier neben Auerochsen und Wasserbüffeln auch Wildpferde zuhause. Naturliebhaber finden hier grüne Wiesen und unzählige Sträucher vor, durchzogen von Feldern mit grasenden Tieren. In dem üppigen Bewuchs wohnen über 150.000 hier angesiedelte Amphibien.
Bevor die Fahrt weitergeht zum Storchendorf Dissen, kehren Radwanderer zwischen Mai und Oktober gern in der mobilen Oxenschänke ein, wo es, wie auch wir finden, leckere Spezialitäten aus Ochsenfleisch zu probieren gibt.
Bis in den August hinein können Urlauber sich am Sozialleben der Störche ergötzen, die Dissen als ihren Lieblingsort auserkoren haben. Ein Dutzend Horste gibt es in der kleinen Gemeinde, bis zu 10 Storchenfamilien bauen dort jedes Jahr im März ihre Nester. Mit etwas Glück lassen sich auf dieser Radtour, die weiter nach Striesow, Briesen, Guhrow, Werben führt und zurück nach Burg mit seinem Bismarckturm auf dem Schlossberg, sogar Fledermäuse, Kiebitze und Brachvögel beobachten.
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Der Spreewaldgurke auf der Spur
Der Gurkenradweg ist sowohl für Radler als auch für Wanderer eine interessante Rundtour. In voller Länge misst er 260 Kilometer. Man mag sich von dieser Zahl sportlich herausgefordert fühlen, einschüchtern lassen sollte man sich hiervon nicht. Aufgrund der geringen Steigungen im Spreewald sind die Radwege für anspruchsvolle Fahrradfahrer ebenso geeignet wie für Familien mit Kindern.
In acht Teilstrecken unterteilt, kann der Gurkenradweg als einzelne Tagestouren oder über mehrere Tage und Etappen befahren werden. Folgt man dem Gurkenradweg Richtung Norden, führt er durch die Gemeinde Schlepzig, die mit ihrer historischen Mühle, der Dorfkirche und dem Bauernmuseum zurecht als idyllisch beschrieben wird. Weiter geht es durch die Orte Groß Leuthen, Leibsch, Krausnick bis nach Golßen. Hier findet einmal jährlich am zweiten Augustwochenende der Spreewälder Gurkentag mit Festen und Bräuchen rund um die Spreewälder Gurke statt.
Ein guter Ausgangspunkt des Gurkenradwegs Richtung Süden führt Radwanderer ab Lübben vorbei an Lübbenau und Lehde über Burg und Werben, weiter nach Cottbus, dessen historische Altstadt und schönes Jugendstiltheater in jedem Fall einen Besuch verdienen. Weiter geht es, vorbei an der Festungsstadt Peitz. Von dort führt die Rundtour zur Holländerwindmühle Straupitz und wieder zurück nach Lübben.
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Wandern im Spreewald
Besonders intensiv ist das Naturerlebnis für alle, die den Spreewald zu Fuß erkunden möchten. Ein großes Plus, nennenswerte Steigungen gibt es hier nicht. Auch für weniger geübte Wanderer geht es auf den meist befestigten Wanderwegen leicht voran. Für ausgiebige Naturbeobachtungen empfehlen wir ein Fernglas mitzunehmen. Neben flirrenden Libellen gibt es allerlei Schönes zu entdecken. Wer sich beim Entdecken leicht und kundig anleiten lassen möchte, sollte an einer der Führungen der Naturwacht teilnehmen, die regelmäßig angeboten werden- sowohl zu Fuß, als auch mit dem Fahrrad oder per Boot.
Auf dem Europawanderweg von Lübben nach Lübbenau
Entdecken Sie bei Ihrer Wandertour durch weitgehend flaches Gelände weniger bekannte Stellen, auch solche, die vom Kahn oder Rad aus nicht zu sehen sind. E10 lautet der Name des gut markierten Fernwanderwegs, dessen südlicher Abschnitt unter anderem durch interessante Orte im Spreewald führt.
Neben den bei Wanderern sehr populären Gegenden berührt die Strecke auch viele abgelegene, ursprüngliche Gebiete, in denen man die naturbelassene, idyllische Spreelandschaft ungestört genießen kann.
Eine schöne Tagestour ist zum Beispiel der Abschnitt von Lübben nach Lübbenau. Wanderer sind auf der gesamten Wegstrecke komplett in der Natur, wir raten also zu einem guten Frühstück oder Picknickverpflegung im Rucksack. Eingefasst wird die Strecke von zwei Baudenkmälern an den beiden Start- und Endpunkten. Klassizistisch erstrahlt das Schloss in Lübbenau mit Orangerie, Marstall und Nebengebäuden. Zu DDR-Zeiten nutzten sowohl Kleingärtner als auch eine Kindertagesstätte den Schlosspark für ihre Aktivitäten, heute wird das Schloss als Hotel genutzt.
Die in Stand gesetzte Schlossanlage in Lübben präsentiert viele historische Verweise. Einst stand an der Stelle des Lübbener Schlosses eine Wasserburg. Im späten Mittelalter wurde der Turm aufgesetzt, der ursprünglich als Wehrturm gedacht und später umgebaut wurde. Im Stadt- und Regionalmuseum können Besucher heute mehr über die Geschichte des Schlosses erfahren und interessante Exponate sehen. Auch ein Café gibt es hier, falls die Butterbrote auf dem Wanderweg entlang der einsamen, weiten Strecke nicht gereicht haben.
Unser Tipp: Unbedingt einen Zwischenhalt in Lehde machen. Die gesamte Dorfanlage mit ihren historischen Wohnhäusern steht unter Denkmalschutz, es gibt auch ein Bauern- und Gurkenmuseum. Apropos Gurken…
Spreewald kulinarisch
Den ganzen Tag an der frischen Luft und unterwegs – Aktivurlaub macht Appetit. Gegen einen ausgewachsenen Hunger kann irgendwann auch die beste Spreewälder Gurke allein nichts ausrichten. Dann muss etwas Deftiges her, gern mit frischen regionalen Zutaten, Dill, Bohnenkraut und Wildkräutern. Hecht oder Zander in Spreewaldsoße sollte man als Besucher der Region probieren oder Rindfleisch mit Schmorgurken. Einen Klassiker aus der Spreewälder Küche, Kartoffeln mit Quark und Leinöl, finden Urlauber hier in jeder Gaststätte.
Natürlich auch auf der Erleninsel Wotschofska, mitten im Hochwald. Das rustikale Ambiente des gleichnamigen Gasthauses Wotschofska ist ebenso faszinierend wie die Tatsache, dass das Ausflugslokal bis 1911 ausschließlich über den Wasserweg erreichbar war.
Wo auch immer Ausflügler auf ihren Tagestouren Rast machen, für den bekannten süßen Nachtisch, die Spreewälder Plinsen, sollte in jedem Fall noch eine Ecke im Magen frei bleiben. Und spätestens nach einer weiteren kleinen Rad- oder Kanuetappe schmeckt dann auch die nächste Spreewaldgurke wieder. Nach Dill-, Senf- und Gewürzgurke gilt es unbedingt auch die Knoblauchvariante zu probieren.
Jeder kennt die Gurken aus Brandenburg, die im gesamten Spreewald aufgrund der feuchten, humusreichen Böden und des Klimas besonders gut gedeihen. Der größte Teil der Gurkenfelder befindet sich in einem seit 1990 als Biosphärenreservat Spreewald gekennzeichneten Gebiet.
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Kanutouren durch den Spreewald
Frei nach Loriot: Ein Urlaub im Spreewald ohne Kanutour ist möglich, aber sinnlos. Zu schön ist es, auf einem kleinen Boot über die unzähligen Fließe zu gleiten, so werden die kleinen Wasserarme genannt. Mehr als etwas Mückenschutz und Schwimmwesten braucht es nicht, um sich sanft entschleunigt durch das ruhige Wasser zu bewegen. Das ist aktive Erholung pur. Und die Westen dazu gibt es bei jedem Bootsverleih.
Hier einzelne Touren zu empfehlen ist besonders schwer, jeder Abschnitt hat seinen eigenen Zauber und seine eigene Stimmung. Mancherorts belebter, dann wieder abgeschiedener, lässt es sich, während man ruhig im Paddelboot sitzt, gut aus der Zeit fallen.
Die Schönheit zu Wasser zu Land gleichzeitig haben alle im Blick, die sich im Kurort Burg zum Beispiel auf die kleine Paddeltour durch den Ortsteil Burg-Kauper begeben, dem Schwemmsandinseln, auch Kaupen genannt, seinen Namen gaben. Die Fließe führen hier unter insgesamt acht Brücken vorbei an historischen Gehöften in spreewaldtypischer Bauweise. Am Fisch-Kanu-Pass geht es an der Bootspassage durch eine Schleuse, wo auch eine Bootsrolle zu bewältigen ist. Wer das geschafft hat, darf sich an einer der Einkehrmöglichkeiten gern mit einer gerollten süßen Plinse belohnen.
Unser Tipp: Detaillierte Wanderkarten gibt es unter anderem in den Informationszentren vor Ort oder auf der Seite des Tourismusverbandes.
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