Die duftenden Blüten der Lorbeerwälder, die surreale zerklüfteten Lavagesteine und der süße Wein — Madeira ist eine Insel für alle Sinne. Die Blumeninsel, die ganzjährig mit frühlingshaften Temperaturen begeistert, ist ein Ort für Aktivreisende, Kulturfans und Genießer gleichermaßen. Mit dem Hochgebirge, dem Hochmoor im Westen, tropischen Wäldern und den steilen Küsten gibt es auf der immergrünen Insel abwechslungsreiche Wandergebiete, die erkundet werden wollen. In Funchal und kleinen Fischerdörfern taucht man mitten in die Inselkultur ein und rundet den Tag mit den typisch madeirischen Getränken, fangfrischem Fisch und authentischen Spezialitäten mit einem zufriedenen Seufzen ab.
Die Blumeninsel gehört als autonome Region zwar zu Portugal, liegt dem afrikanischen Kontinent geografisch aber viel näher. Durch die geografische Beschaffenheit mit den hohen Bergen und dem Atlantischen Ozean gibt es statt trockener Dürre üppige Pflanzenvielfalt.
Komm mit uns auf die Insel des ewigen Frühlings! Wir haben die schönsten Orte und besten Aktivitäten für einen unvergesslichen Urlaub gesammelt.
Welche Orte sind am schönsten auf Madeira?
Hier musst du hin!
Funchal
Funchal im Süden der Insel ist der Dreh- und Angelpunkt Madeiras. Beim Bummel durch die kleinen Gassen der Altstadt gibt es an jeder Ecke etwas zum Staunen. Bunte Blüten, verschnörkelte Wandmalereien und gemütliche Cafés laden immer wieder zum Verweilen ein. Auf keinen Fall verpassen darf man den Mercado dos Lavradores. Auf dem Markt im Herzen der Altstadt weiß man gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Beim Treibenlassen gibt es zahllose Blumen, hübsche Souvenirs und exotische Früchte zu bestaunen und vieles zu probieren.
Monte
Nur einen Katzensprung, beziehungsweise eine 15-minütige Gondelfahrt von Funchal entfernt, liegt die kleine Stadt Monte hoch oben auf dem Berg. Von hier oben gibt es den besten Blick auf die Bucht von Funchal. Wer sich vom Ausblick losreißen kann, besucht die berühmte Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Monte. Der prächtige Jardim do Monte Palace lockt mit exotischer Pflanzenvielfalt. Hier könnte man problemlos den ganzen Tag verbringen. Wer sich wieder auf den Weg nach unten machen will, kann dies in Form einer echten Touristenattraktion machen: mit den berühmten Korbschlitten, die rasant den Berg hinabsteuern. Eine echtes Abenteuer!
Câmara de Lobos
Nur elf Kilometer von Funchal entfernt liegt das älteste Dorf der Insel: Câmara de Lobos. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Beim Anblick der Fischer im Hafen, die ihre Boote fertigmachen oder den Fisch ausladen, setzt eine angenehme Gemütlichkeit ein. Bei einem Gläschen Wein, der direkt von den Weinbergen oberhalb des Dorfes stammt, schaut man der Sonne beim Untergehen zu. Sehenswert ist auch der Garten „Ilhéu de Câmara de Lobosv“, von dem man einen tollen Blick auf das Fischerdorf, die Berge und das Meer hat. Ein Ort zum Wohlfühlen!
Jardim do Mar
Die Abgelegenheit ist das Kapital von Jardim do Mar. Bis in die 60er-Jahre war das Örtchen auf der Landzungen nur per Schiff erreichbar. Seinen Namen bekam das Dorf wegen den steilen und üppig bewachsenen Hängen, die das Jardim do Mar umrahmen. Bevor sich die Häuser über den Hang zogen, erstreckte sich eine riesiger Teppich aus wilden Blumen bis ans Meer. Nahezu abgeschnitten vom Rest der Welt hat sich hier eine beschauliche Ruhe bewahrt. Trubel gibt es höchstens im Wasser. Aufgrund der hervorragenden Bedingungen hat sich Jardim do Mar zum Treffpunkt der internationalen Surferszene entwickelt. Besser als Fernsehen!
Santana
Typisch für Madeira sind die berühmten strohbedeckten Häuser. Hier in Santana an der Nordküste der Insel stehen diese Naturhäuschen überall im Ort verteilt. Sie dienten einst als Ställe und Wohnhäuser und einige sind sogar bis heute bewohnt. In und um Santana gibt es viel über die Kultur, die Traditionen und das Kunsthandwerk zu erfahren, etwa im Madeira-Themenpark oder bei einem der vielen Festen, die hier ausgetragen werden. Der Laurisilva-Wald in der Umgebung wurde zum UNESCO-Welterbe erklärt. Hier werden Kultur- und Naturfans glücklich!
Porto Santo
Madeira ist ein Ort zum Draußensein! Doch wer Lust auf Strandurlaub hat, der muss zur Nebeninsel Porto Santo schippern. Hier wartet ein neun Kilometer langer Strand auf alle Sonnenanbeter. Im Gegensatz zu Madeira bietet das karge Porto Santo landschaftlich ein echtes Kontrastprogramm. Berühmtester Bewohner der kleinen Insel war der Entdecker und Seefahrer Christoph Kolumbus. Er lebte hier ab 1450. Ein kleines Museum in Vila Baleira liefert mehr Infos. Die Fahrt mit der Fähre von Madeira dauert rund zweieinhalb Stunden. Im Sommer kann man oft Delfine bei der Fahrt beobachten.
Was kann man auf Madeira unternehmen?
Diese 5 Abenteuer darfst du dir nicht entgehen lassen
#1 Baden in den Lavapools in Porto Moniz
Ganz im Nordwesten Madeiras, etwa eine Stunde von Funchal entfernt, kannst du in natürlichen Lavapools baden. Die Lavabecken sind vor Jahrtausenden entstanden und werden täglich mit Wasser überspült. Hier lässt es sich wunderbar baden, schnorcheln und auch Kinder können in den geschützten Pools gut planschen.
#2 Wandere zwischen Kanälen und Wasserfall
Dass Madeira so grün ist, liegt an den vielen Niederschlägen. Das Wasser ist für die Landwirtschaft ein Segen. Über Kanäle, die sogenannten Levadas, wird bereits seit Jahrhunderten das Wasser zu den Zuckerrohrplantagen geleitet. Wandere auf dem Hochplateaus Paul da Serra entlang der Levadas zum Wasserfall Lagoa das 25 Fontes, der im Winter mit seinen Wassermassen beeindruckt.
#3 Besteige Berge bei Sonnenaufgang
Eine Wanderung zum höchsten Berg der Insel, dem Pico Ruivo, verspricht eine grandiose Aussicht. Besonders lohnenswert ist der Wanderausflug, wenn du deine Tour auf dem Pico de Arieiro startest und hier den Sonnenaufgang hoch über den Wolken anschaust. Danach geht es auf den Pico Ruivo. Diese Tour ist aber nichts für Anfänger: Insgesamt geht es auf 12,3 Kilometern rund 1000 Höhenmeter nach oben.
#4 Erkunde den Nebelwald
Der Nebelwald Laurisilva Fanal ist ein magischer Ort. Die Nebelschwaden ziehen durch die knorrigen Baumstämme des Lorbeerwaldes und verwandeln den Wald, der mitten auf einem alten Vulkan liegt, in eine mystische Szenerie wie aus einem Märchenbuch. Bei einer Wanderung entlang des Wanderwegs Vereda do Fanal kannst du den Nebelwand auf gut elf Kilometern mit der Hochebene Paul da Serra verbinden.
#5 Beobachte die Wale vor der Küste
Die Wasserwelt rund um Madeira ist beeindruckend. Hier leben Delfine und sogar Wale sind regelmäßig vor der Küste zu sehen. Bei einer Whale-Watching-Tour mit dem Anbieter Lobosonda erfährst du mehr über die gigantischen Meeressäuger und den Lebensraum Atlantik. Die Agentur ist dabei nicht nur auf den Tourismus spezialisiert, sondern liefert Daten an Forschungszentren und hat sich dem Meeresschutz verpflichtet. Whale-Watching mit gutem Gewissen!
Diese Veranstaltungen lohnen sich auf Madeira!
Festa da Flor
Madeira ist die Insel der Blumen. Im Mai wird jährlich das Blumenfestival gefeiert, bei dem der Blumenkorso den Höhepunkt bildet. Ein echtes Spektakel für alle Blumenfans.
Festival do Atlântico
Jedes Jahr von Mitte bis Ende Juni verwandelt sich Funchal in eine Freilichtbühne. Immer samstags finden beim Atlantikfestival spektakuläre Feuerwerke, Konzerte und bunte Darbietungen mit buntem Programm statt.
Carnaval na Madeira
Der Karneval auf Madeira ist eine große Sache! Umzüge, Partys, Kostüme— die Feierlichkeiten zur „fünften Jahreszeit“ sind farbenfroh und ausgelassen. Zentrum des Geschehens ist Funchal mit dem Hauptumzug am Samstag.
So schmeckt Madeira!
Kulinarische Highlights, die du probieren musst
Rum
Wenn du im April und Mai auf der Insel bist, kommst du mitten in der Erntezeit des Zuckerrohrs. Der Rum, der aus dem Zuckerrohr bereits seit Jahrhunderten hergestellt wird, ist typisch für Madeira. Heute gibt es noch fünf Destillerien. Die bekannteste ist Engenhos do Norte in Porto da Cruz, wo du mehr über die Herstellung erfährst und natürlich auch kosten darfst.
Madeirawein
Der süße Madeirawein erinnert ein wenig an Portwein und gehört zum Kulturgut der Insel. Schon vor 500 Jahren wurde der Wein produziert und früh exportiert. So wurde er sogar zum Anstoßen auf die Unabhängigkeit der USA am 4. Juli 1776 gereicht. Ende August und im September findet die Weinlese statt, die mit dem Weinfest gefeiert wird.
Lapas
Degenfisch und Espada sind beliebt auf Madeira. Weniger bekannt, aber eine echte Inselspezialität sind jedoch Lamas. Was sich dahinter versteckt, ist sicherlich nicht jedermanns Sache, doch probieren lohnt sich: Die in einer gusseisernen Schale über dem Feuer gegarten Napfschnecken schmecken ähnlich wie Muscheln und werden mit Zitrone serviert.
Nützliche Informationen für deine Reiseplanung
Anreise
Madeira liegt mitten im Atlantik. Du kannst also entweder mit dem Flugzeug oder dem Schiff anreisen. Die meisten Besucher kommen in Funchal an. Von vielen deutschen Flughäfen wie Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln/Bonn und München gibt es Direktflüge, ansonsten kannst du einen den Zwischenstopp in Portugal auch für einen kurzen Citytrip in Lissabon nutzen.
Wetter
Die Temperaturen auf Madeira sind ganzjährig frühlingshaft. Durchschnittlich wird es im Winter 19 Grad und im Sommer 26 Grad. Als optimale Reisezeit für Madeira gelten die Monate von April bis Oktober, da es zu dieser Zeit vergleichsweise trocken bleibt. Im Winter kann es häufiger regen, dafür ist es deutlich wärmer als an den meisten anderen Orten Europas.
Urlaub auf der Blumeninsel Madeira