Ich liebe die Nordseeküste sowohl im Sommer, als auch im Winter über alle Maßen. Natürlich finde ich Sonnenschein auch fünfmal schöner als Regen, und als typischer Sommermensch habe ich es gern über 20°C. Im Sommer liebe ich lange Fahrradtouren die Küste entlang oder schier endlose Spaziergänge durch Sand und Dünen. Sonnenaufgänge morgens um 4 Uhr oder blutrote Untergänge am Strand liegend zu beobachten, kann ich nie über bekommen.
Ein Urlaub oder ein schönes Wochenende an der Küste haben aber auch im Winter eine ganz besondere Qualität. Gerade zurück von einem kuscheligen, langen Wochenende auf Sylt, denke ich mit Wehmut an menschenleeren Strand und unberührte Landschaft zurück. Jetzt war für mich die beste Zeit um loszulassen und wieder aufzutanken, auf einer Insel im Winterschlaf, auf der man sich den Kopf so herrlich freipusten lassen konnte.
Anmerkung der Redaktion: Schauen Sie doch auch mal bei Simone auf dem Blog vorbei. Dort gibt es noch mehr Inspirationen zur norddeutschen Küche.
Tagsüber draußen die vielen Wetter erleben – das Wetter kann sich nämlich halbstündlich ändern – und abends gemütlich die Küstenküche im Warmen genießen.
Das erste was einem bei typischen Gerichten von der Nordseeküste einfällt, ist sicherlich erst einmal Fisch. Dicht gefolgt von Krabben und allerlei Meeresfrüchten. Köstlichkeiten aus dem Meer kann man in den meisten Restaurants entlang der Küste und auf den Inseln in unglaublicher Vielfalt genießen. Die friesische Küche ist schlicht und bodenständig, wird aber in vielen guten Restaurants frisch und modern interpretiert und schmeckt unglaublich gut. Deftiges wie Grünkohlgerichte sind nicht so mein Fall, wenn mir gerade nicht nach Fisch ist, greife ich lieber zu Salzwiesenlamm oder Katenschinken und selbstverständlich besonders gern zu Süßem von der Küste.
Ein ganz traditionelles Dessert welches es entlang der gesamten Nordseeküste gibt, von Ostfriesland bis Dänemark und Norwegen, ist das Verschleierte Bauernmädchen, auch Bauernmädchen im Schleier genannt. Rezepte dafür gibt es viele – was immer hineingehört ist Apfelmus, etwas Beeriges, etwas Knuspriges und der Schleier – eine Sahnehaube. Eine typische Zutat sind in Zucker geröstete Pumpernickel-Brösel, die leicht an Schokolade erinnern.
Und so geht meine Version:
Zutaten für 6 Bauernmädchen
Himbeersauce
250 g Himbeeren Frisch oder gefroren (6 für die Deko beiseite legen)
1/2 Zitrone, Abrieb
40 g Zucker
1 gestr. El Stärke
Apfelkompott
3 große Boskop
Saft 1/2 Zitrone
40 g Zucker
1 Tl Vanilleextrakt
und sonst noch
1 Tl Puderzucker
5 kleine, runde Pumpernikel
40 g Butter
50 g Heißwecken, gewürfelt
300 ml Sahne
Zubereitung
- Himbeeren mit 50 ml Wasser, Zitronenabrieb und Zucker einige Minuten köcheln. Stärke in etwas Wasser glatt rühren, rührend zu den Himbeeren geben und 3 Minuten kochen. Himbeeren durch ein Sieb passieren und abkühlen lassen.
- Für das Apfelkompott die Äpfel putzen, vierteln und 1 Viertel für die Deko in den Kühlschrank oder in Zitronenwasser legen. Äpfel in kleine Scheiben schneiden.
- In einem Topf den Zitronensaft mit 50 ml Wasser mischen, Äpfel und Zucker hinzugeben und 10-12 Minuten geschlossen weich dünsten. Dann so lange offen weiter dünsten, bis alle Flüssigkeit verdampft ist und anschließend das Kompott vollständig abkühlen lassen.
- Pumpernickel im Blitzhacker oder per Hand fein krümelig zerkleinern. Zucker und 15 g Butter in eine Pfanne geben und das Pumpernickel kross braten, entfernen und abkühlen lassen.
- 25 g Butter in eine Pfanne geben, Heißweckenwürfel wie Croutons goldbraun anrösten.
- Sahne sehr steif schlagen.
- Zutaten abwechselnd in Gläser schichten und mit Sahne, dem „Schleier“ abschließen. Apfelviertel in sehr feine Scheiben schneiden und immer 2 Scheiben mit je einer Himbeere auf die Sahne setzen.
Wer probiert es aus? Wir freuen uns über Ihre Bilder vom Verschleierten Bauernmädchen an marketing[at]ferienhausmiete.de