Sie sind das bezauberndste Mittelgebirge im Osten von Frankreich: die Vogesen. Wild und waldreich, weit und abwechslungsreich. Von seinen kuppigen Gipfeln eröffnen sich 360-Grad-Rundblicke, in seinen Tälern finden Sie erfrischende Badeseen, Bauerndörfer und charmante Städte, die noch echt und authentisch sind. Entdecken Sie die Vielfalt der Natur mit allen Sinnen, genießen Sie die typisch französische Lebensart, lassen Sie sich überraschen und erleben unvergessliche Momente mit unseren familienfreundlichen Top-Tipps für die Vogesen!
Gipfel stürmen
Sie heißen Ballon oder Tête (Kopf) – und sind am linken Rheinufer das Gegenstück zum Schwarzwald: die Vogesen (les Vosges). 14 Gipfel schwingen sich dort auf mehr als 1000 m auf. Wild und ursprünglich sind die Berge. Kastanienbäume, Kiefer- und Tannenwälder bedecken die kargen Kuppen, auf denen das Heidekraut dem Wind trotzt.
Alle überragt Le Grand Ballon (Großer Belchen), mit 1424 m der höchste Gipfel der Vogesen. Rauf zur Spitze bringt Sie ein sportlich fordernder Marsch, der auf 12 km Länge 1150 Höhenmeter überwindet. Ungleich bequemer und kürzer ist der Aufstieg von der Aussichtsstraße Route des Crêtes: In 15 Minuten kommen Sie auf drei verschiedenen Wegen zu der Radarkuppe auf dem Gipfel. Und zu seinem 360-Grad-Wow-Weitblick: Von der Rheinebene mit Mulhouse, Basel, Freiburg und Colmar sehen Sie nicht nur Schwarzwald und Jura, sondern bis zum Schweizer Säntis und zum Dach Europas, dem Mont Blanc!
Die Route des Crêtes reiht die schönsten Gipfel der Vogesen wie an einer Perlenkette auf. Sie beginnt im Norden am Col du Bonhomme und verläuft in 950 – 1250 m Höhe bis nach Cernay im Süden: 77 km lang Bergflair und Weitblick vom Feinsten!
Aber Achtung: Im Winter ist die Straße wetterbedingt gesperrt und dient als Piste für Skifahrer und Langläufer.
Wanderparadies in XXL
Haben Sie Kondition? Die brauchen Sie! Denn der Vogesenverein (Club des Vosges) hat sagenhafte 20.000 km Wanderwege mit Symbolen und Farben markiert – und damit so viele Kilometer wie einmal halb rund um die Erde! Vier davon sind Weitwanderwege, die als Grande Randonnée (GR 5, GR 531 GR 532, GR 533) einmal quer durch die Berge führen. Zusätzlich zu den markierten Wanderwegen des Vogesenvereins haben auch zahlreiche Gemeinden eigene Wanderstrecken und Rundrouten ausgewiesen. Schweiz, Frankreich und Deutschland verbindet der Interregio-Weg.
Der 200 km lange Fernwanderweg führt Sie in elf Tagesetappen von Neuenburg am Rhein durch das Markgräflerland, am Ufer des Hochrheins entlang bis nach Basel und durch das Liestal, das Schwarzbubenland und den Sundgau bis nach Mulhouse. Auf den Spuren des Urwaldarztes können Sie 25 km lang auf dem Sentier Albert Schweitzer wandern, der in Kaysersberg an seinem Geburtshaus beginnt und in Günsbach an dem Wohnhaus endet, das der Arzt 1928 erbaut hatte – als Insel der Ruhe in seinem bewegten Leben.
Unser Tipp: Stärken Sie sich unterwegs in den fermes auberges, urigen Landgasthöfen, mit Tourte, Quiche, Bibeleskäse und dem im Ofen gegarten Baeckeofe. Als „Verdauerle“ empfiehlt sich ein hausgemachter Obstschnaps aus Mirabellen oder Schlehen.
Zeitreise hoch auf der Burg
400 Burgen aus allen Epochen sichern im Elsass die Rheingrenze. Folgen Sie der Route des Châteaux d’Alsace (Elsässische Burgenstraße) und entdecken Sie die Wachtposten von Wissembourg, Fleckenstein, und Lichtenberg, die Burgen und Ruinen von Saverne, Wangenbourg, Nideck, Obernai, Dambach-la-Ville und Châtenois.
Und verpassen Sie auf keinen Fall die imposante Haut-Koenigsbourg bei Sélestat (Schlettstadt). Sie ist die berühmteste Burg des Elsass und hat viele Filmemacher inspiriert. Jacques Becker wählte die Hohkönigsburg als Kulisse für „Die Abenteuer des Arsène Lupin“, Jean-Pierre Mocky drehte dort Szenen von „Agent trouble – Mord aus Versehen“. Sobald Sie das erste hohe Tor dieser Festung durchschreiten, sind Sie mitten im Mittelalter, sehen Armbrust, Schwerter und andere scharfe Waffen, Festsäle und Schlafzimmer, Renaissance-Möbel und Wandmalereien, Zugbrücken, Brunnen und natürlich auch den Kerker!
Erfrischendes Seenreich
Als am Ende der letzten Eiszeit die Gletscher schmolzen, hinterließen sie in den Vogesen tausende Seen. Der kristalline Sand am Boden lässt den Bergsee Lac Blanc hell schimmern, ein dichter Tannenkranz am Ufer den Lac Noir tiefschwarz wirken. Der Lac Vert erhielt seinen Namen von Algen, die ihn im Juni grün färben.
Gleich 1000 Teiche auf einmal finden Sie in den Südvogesen. Folgen Sie den Wander- und Radwegen auf dem Plateau des Mille Étangs – oder schweben mit dem Heißluftballon über diese einmalige Landschaft.
Lust, gleich hinein zu springen? Dann besuchen Sie die Strandbäder (bases de loisir) von Melisey und Champagney. Richtig erfrischend ist der Badespaß im 735 m hoch gelegenen Gletschersee von Xonrupt-Longemer. Gespeist wird er von der Vologne, die flussabwärts einen der schönsten Badeseen Frankreichs bildet: den 115 ha großen Lac de Gérardmer.
Unsere Empfehlung: Mitten im Sommer feiert das „Paris der Vogesen“ das Festival „Sons et lumières sur le lac de Gérardmer“ und entzündet auf schwimmenden Pontons im See ein spektakuläres Feuerwerk, das den Nachthimmel passend zur Musik in ein farbig funkelndes Sternenmeer verwandelt.
Rauf aufs Rad
VTT, vélo tout terrain, heißt in Frankreich das Mountainbike – und für MTB-Touren sind die Vogesen ein Eldorado! Toben Sie sich in den Bike Parks von Lac Blanc und La Bresse, Enduro Cross Country, Pumptrak oder Freeride aus, folgen den vielen markierten Pisten und Trails, oder radeln Sie auf der markierten Mountainbike-Strecke „La Traversée du Massif des Vosges“ von Wissembourg im Norden bis nach Thann im Süden.
Die 1200 km an markierten Radwanderwegen sind asphaltiert oder aus fest gepresstem Schottersand angelegt und verlaufen als „voies vertes“ meist abseits vom Verkehr. Besonders schön ist die Voie Verte des Hautes-Vosges, die im ehemaligen Gleisbett der Bahn 53 km lang in den Tälern von Mosel und Moselotte verläuft. Los geht’s am ehemaligen Bahnhof von Cornimont.
Sie lieben die Tour de France? Dann nehmen Sie Ihr Rennrad mit (oder leihen Sie sich eins!) und erklimmen mit La Planche des Belles Filles einen der mythischen Pässe der Tour de France! Der 1148 m hohe Berg ist alljährlich auch Ziel des 200 km langen Bergrennens der Trois Ballons. Was Sie erwartet? Eine 5,9 Kilometer lange Bergetappe, durchschnittlich nur 8,5 Prozent steil – am Anfang aber satte elf Prozent! Freizeitradler leihen sich da ein E-Bike…
Charmantes Trio
Roter Sandstein oder hell verputzte Fassaden, Kopfsteinpflaster, schmucke Kirchen und Blumen, die zur schönen Jahreszeit geradezu überschwänglich in den Städten und Dörfern blühen: Das Elsass ist berühmt für solche Bilderbuchansichten, die – wenn Sie einmal dort sind – in Wirklichkeit viel schöner sind als auf den Postkarten. Und auch in den Vogesen finden Sie solche charmanten Orte!
Allen voran Thann am Südrand der Vogesen, das sich seit dem 15. Jahrhundert um seine Stiftskirche drängt – sie gilt als eines der schönsten Beispiele der rheinischen Gotik im Elsass. Bummeln Sie auf der Uferpromenade der Thur, schlendern Sie in alten Gassen vorbei an plätschernden Brunnen und Häuschen mit Türmchen und Erkern – und laufen Sie in 20 Minuten hinauf zur Ruine der Engelburg mit Paradeblick auf den steilsten Weinberg des Elsass, dem Rangen.
Ebenfalls in den Südvogesen finden Sie das malerische Örtchen Fontenoy-le-Château, das früher ein etwas größeres Städtchen war und Hochburg der Stickerei. Heute leben am Ufer des Canal des Vosges nur noch knapp 500 Einwohner, die liebevoll das mittelalterliche Erbe ihrer Heimat bewahren: Was für ein Flair!
In Munster begannen im 7. Jahrhundert die Mönche der Sankt-Gregorius-Abtei mit der Herstellung eines Weichkäses, der die Stadt weltberühmt machte: le Munster, ein köstlicher, kraftvoller Stinker – je oller, desto doller! Von dort windet sich die D 417 hinauf zum wildromantischen Pass Col de la Schlucht, von wo Sie dann der berühmten Kammstraße Route des Crêtes folgen können!
Aus dem Fass
Im Windschatten der Vogesen gedeihen einige der besten Weine Frankreichs. Das Bergmassiv hält die feuchten, kühlen Westwinde von den Rebhängen ab – und öffnet sie zum Oberrheingraber, der wie ein Wärmespeicher funktioniert. Dazu noch reichlich Sonnenschein und Jahrhunderte altes Know-How: Freuen Sie sich auf vollmundige Weißweine aus den Riesling, Muscat- und Gewürztraminer-Trauben.
Hinter dem „Tokay d’Alsace“ verbirgt sich ein Grauburgunder. Der beliebte, süffige Edelzwicker ist ein Verschnitt aus Silvaner und Chasselas (Gutedel). Auch die prickelnde – und preiswerte – Alternative zum Champagner kommt aus dieser Region: der Crémant, ein feinperliger Schaumwein, der meist aus Chardonnay, Riesling oder Pinot Noir gekeltert wird.
Auch der weltweite Craft-Beer-Boom hat längst die Vogesen erobert. Am Fuße des höchsten Vogesengipfels braut in Saint-Etienne-lès-Remiremont seit dem Jahr 2000 die Brasserie La Bradelon aus Hopfen, Malz und Gerste 15 verschiedene Biere. Reynald hat in Xertigny bei Epinal eine ehemalige Molkerei in die Mikrobrauerei „La Golaye“ verwandelt. Dort können Sie nach einer kleinen Einweisung in Zweierteams einen Tag lang sogar selbst Ihr eigenes Bier brauen, das natürlich auch probiert werden darf! In fünf Sorten kommt die „Ogresse“ (Riesin) in die Flasche. Santé!
Ferienhausmiete.de wünscht euch schöne Sommertage in den Vogesen und einen angenehmen Aufenthalt in einer preiswerten und gemütlichen Ferienwohnung!