Winterwandern im Gasteinertal mit Hunden

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Ist es eigentlich eine gute Idee, mit zwei Rhodesian Ridgebacks Ferien in einem österreichischen Wintersportort zu verbringen? Ich habe es ausprobiert und bin Anfang Dezember mit dem gesamten Rudel (1 Mann und 2 Hunde) nach Österreich ins Gasteinertal gefahren. In diesem 40 Kilometer langen Tal in den Hohen Tauern liegen nicht nur die Skigebiete Naßfeld-Sportgastein und Stubnerkogel, sondern auch insgesamt 25 geräumte und markierte Winterwanderwege.

Mehr Infos unter: https://www.gastein.com/aktiv/winter/winterwandern/

Winterfeeling in Sportgastein

Traumhafter Sonnenschein auf 1.600m Höhe in Sportgastein.

In der ersten Woche im Dezember geht es im gesamten Gasteinertal, das aus den drei Hauptorten Dorfgastein, Bad Hofgastein und Bad Gastein besteht, sehr ruhig und beschaulich zu. Die Wintersaison hat noch nicht begonnen, die Einheimischen sind (fast) unter sich. Sie nutzen die erste Dezemberhälfte, um sich nach dem Trubel mit den Herbstwanderern auf die Wintersaison vorzubereiten. Das bedeutet auf der einen Seite für uns: himmlische Ruhe, kein Gedränge, kein Stress. Auf der anderen Seite heißt das allerdings auch, dass viele Restaurants, Hütten und Bars noch geschlossen sind. Aber keine Sorge, wir sind natürlich nicht verhungert und haben da, wo wir offene Türen vorfanden, allerlei Köstliches genießen können.

Wir haben Glück mit dem Wetter: Mit Temperaturen von –5 Grad bis –10 Grad ist es zwar ziemlich kalt, aber dafür lacht jeden Tag die Sonne von einem strahlendblauen Himmel. Gleich an unserem ersten Urlaubstag machen wir uns nach dem Frühstück auf in das auf 1.600 Meter Höhe liegende Sportgastein. Schon die Fahrt auf der mautpflichtigen Gasteiner Alpenstraße (http://www.gasteiner-alpenstrasse.at) ist beeindruckend. Da hier kurz vor Saisonbeginn fast nichts los ist, legen wir mehrfach einen kurzen Stopp ein, um die Bergkulisse zu genießen. Oben angekommen, schauen wir auf die Dreitausender des Tauernhauptkamms. Und das ist einfach atemberaubend. Da musste ich auch etwas wehmütig an meine aktive Skifahrerzeit denken, denn Sportgastein ist das höchstgelegene Skigebiet im Gasteinertal. Mit den Gondeln der Goldbergbahn geht es bis auf 2.650 Meter hoch. Was wäre es schön, jetzt mit den Ski in die Gondel zu steigen und dann im gleißenden Sonnenlicht auf dem im Moment wirklich noch jungfräulichen Schnee abzufahren. Aber das Gejaule von Dayo und Suri, meinen beiden Rhodesian Ridgebacks, reißt mich aus meinen Träumen. Die beiden wollen endlich raus aus dem Auto. Wir spazieren in Richtung Winterwanderweg, der sehr gut ausgeschildert ist – und schon habe ich das Skilaufen vergessen.

Die Hunde toben begeistert durch den Schnee. Die Luft ist kristallklar und kalt. Es ist fast windstill. Der Himmel spannt sich tiefblau über das Plateau und die Berge. Der Rundwanderweg in Sportgastein ist knappe sechs Kilometer lang und verläuft teilweise neben den Langlaufloipen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es hier zur Hauptsaison weniger beschaulich zugeht. Aber genau jetzt und hier ist es herrlich ruhig, wir treffen so gut wie keine Menschenseele. Auch Langläufer sind nicht in Sicht, denn zum Spuren der Loipen liegt einfach noch zu wenig Schnee.

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Von Sagen, Skipisten und verbotenen Wegen

Die Klimaerwärmung hat natürlich auch Auswirkungen in den Alpen, der Schnee fällt jedes Jahr später. Anfang Dezember liegt im Gasteinertal wirklich nur in den ganz hohen Lagen Schnee. Schneekanonen sorgen überall dafür, dass die Pisten fertig präpariert sind, wenn die Saison beginnt. Das hatte natürlich für uns zur Folge, dass wir – bis auf Sportgastein –nicht beurteilen können, wie die Winterwanderwege bei Hochschnee aussehen. Aber so hatten wir glücklicherweise die Möglichkeit, den Gasteiner Höhenweg zu gehen, der normalerweise im Winter komplett gesperrt ist.

Der reine Höhenweg ist 5,5 Kilometer lang und verläuft von Bad Gastein nach Bad Hofgastein. Neben den vielen – auch im Winter – großartigen Ausblicken auf die umliegenden Berge und die im Tal liegenden Ortschaften ist die Durchquerung der Gadaunerer Schlucht einer der Höhepunkte dieser Wanderung – hier geht es direkt unter dem Wasserfall durch beleuchtete Tunnel hindurch. Dayo und Suri zeigten sich wenig beeindruckt von Tunneln oder tollen Aussichten, waren aber begeistert von den vielen Möglichkeiten, den Durst zu stillen – von tropfenden Eiszapfen bis hin zu klaren Bergbächen.

Relativ neu ist der Sagenwanderweg, der ab Dorfgastein/Unterberg nach ca. drei Kilometern in Klammstein endet. Auf diesem leicht begehbaren Höhenwanderweg erzählen elf Schautafeln von den wichtigsten Sagen des Tales.

So geht es beispielsweise um die Gasteiner Klamm, die zu den ältesten Wallfahrtsorten Salzburgs zählt, oder um die Entdeckung der Gasteiner Quelle. Es ist eine kurzweilige Wanderung, die wir mit einem Besuch der Burg Klammstein (http://www.burg-klammstein.at/de/) abschließen. Seit dem 11. Jahrhundert wacht sie über den Zugang zum Gasteinertal. Im Laufe der Jahrhunderte hat die trutzige Burg viel erlebt, seit 1972 ist sie in Privatbesitz. Heute befindet sich hier ein Museum, das die Geschichte der Burg erzählt. Hunde sind auf dem Gelände der Burg erlaubt, dürfen aber nicht mit auf die Burgbesichtigung gehen. Als wir die Burg Klammstein besucht haben, waren wir die einzigen Gäste und während uns der Burgherr seine Schätze zeigte, durften die beiden Bären in der Burgschänke auf uns warten.

Zwei weitere sehr schöne Winterwanderwege starten am Bad Hofgasteiner Skizentrum Angertal. Wir sind hier den rund 3,8 Kilometer langen Romantikweg gelaufen, der bis zu einer Jagdhütte führt. Für mich waren nicht alle Wege, die als „einfach“ kategorisiert waren, auch wirklich einfach zu laufen.

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Eine Diva lässt grüßen

Bei einer Winterwanderwoche im Gasteinertal darf auf keinen Fall ein ausgiebiger Spaziergang durch Bad Gastein fehlen. Der Ort ist in den Steilhang gebaut, und die mehrstöckigen Häuser schmiegen sich an die engen und sehr steilen Gassen. So liegen zwischen dem Bahnhof an der Gondelanlage zum Stubnerkogel und dem Quellpark 80 Höhenmeter. Und ein Spaziergang durch Bad Gastein ersetzt ein Besuch im Fitnesscenter … 😉 …

Der Kur- und Wintersportort hatte seine glanzvollsten Zeiten Ende des 19. Jahrhunderts. Wie glanzvoll die „Belle Epoque“ einmal war, davon zeugen die immer noch stattlichen Bauten im ganzen Ort und ganz besonders am Straubinger Platz unweit des berühmten Wasserfalls, der sich mit aller Kraft und sehr beeindruckend mitten durch Bad Gastein stürzt.

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Advent in den Bergen

Wer die Möglichkeit hat, in der Adventszeit ins Gasteinertal zu fahren, der sollte das unbedingt machen. Wie auch bei uns sind die Straßen überall festlich geschmückt. Auffällig ist jedoch, dass sich die Adventsmärkte hier nicht dem allgemeinen Konsumdruck wie in den Großstädten hingeben. Fast überall ist die Anzahl der Buden überschaubar. Plastikspielzeug und dröhnende Weihnachtsmusik? Fehlanzeige. Dafür gibt es leckere Imbissstände mit Produkten und Speisen aus der Region. Und irgendwie schmeckt auch der Glühwein besser (was vermutlich an den kalten Temperaturen liegt). In allen drei Orten des Gasteinertals gibt es in der Adventszeit Märkte, Konzerte, Fackelwanderungen und Brauchtumsveranstaltungen.

Nikolaus in Begleitung seiner furchteinflössenden Gesellen, den Krampussen.

Und wer zum Nikolaustag hier unterwegs ist, der kann eine ganz besonders laute, sehr volkstümliche und sehr fröhliche Seite der Gasteiner Adventszeit erleben. Denn hier kommt der Nikolaus in Begleitung unheimlicher und wilder Gesellen, den Krampussen. Sie sorgen mit ihrem furchteinflößendem Aussehen und ihrem ohrenbetäubenden Lärm für Angst und Schrecken. Während der Nikolaus die braven Kinder belohnt, werden die Unartigen von dieser Schreckgestalt bestraft. Am Abend des 5. Dezember finden in vielen Restaurants die so genannten Krampusläufe statt. Dann ziehen die verschiedenen Nikolaus- und Krampusgruppen (Pass genannt) durch die Lokale und sorgen für eine großartige Stimmung. Das ist allerdings überhaupt nichts für Hunde. Die sollten bei dieser Gelegenheit am besten im (hoffentlich ruhigen) Feriendomizil bleiben, denn es geht sehr laut und ungestüm zu.

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Meine Tipps für das Winterwandern im Gasteinertal:

  • Nach einem ereignisreichen Tag lohnt sich ein Besuch (für die Zweibeiner) in der Felsentherme (https://www.felsentherme.com) in Bad Gastein. Die Becken sind mit dem berühmten Gasteiner Thermalwasser gefüllt und bieten einen tollen Blick auf die Berge.
  • Unbedingt in Bad Gastein in der Touristen-Information vorbeischauen (liegt direkt an der Hauptstraße) und sich über aktuelle Veranstaltungen informieren. Hier gibt es auch die aktuelle Winterwanderkarte. Außerdem wird eine Audio-Tour durch Bad Gastein angeboten, die sehr interessant ist und in der Sie erfahren können, warum so viele Gebäude aus der Belle Epoque leerstehen und dem Verfall preisgegeben sind. https://www.gastein.com
  • Wer Lust auf eine Shoppingtour hat, der fährt am besten nach Bad Hofgastein. Hier gibt es eine ganze Menge netter Geschäfte und Restaurants, die auch in den ersten zwei Dezemberwochen geöffnet haben.
  • Essen & Trinken: In Sportgastein ist das Alpenrestaurant Valeriehaus sehr empfehlenswert (zum Après-Wandern am Mittag oder Nachmittag). Gut gegessen haben wir auch im Restaurant „Steak und Mehr“ in Bad Gastein, wo wir die Krampusläufe miterlebt haben (gehobenes Preisniveau), sowie im Wirtshaus Jägerhäusel (hier haben wir öfter zu Abend gegessen). In all diesen Restaurants sind Hunde willkommen. Und im Valeriehaus gab’s auch Leckerlis für Dayo und Suri. https://www.gasteinertal.com/essen-trinken/

Wo verbringen Sie Ihren Winterurlaub mit Vierbeiner? Haben Sie Tipps für unsere anderen Leser?

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