{"id":1631,"date":"2018-05-17T11:00:19","date_gmt":"2018-05-17T09:00:19","guid":{"rendered":"https:\/\/www.ferienhausmiete.de\/blog\/?p=1631"},"modified":"2021-11-26T12:19:50","modified_gmt":"2021-11-26T11:19:50","slug":"lungomare","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.ferienhausmiete.de\/blog\/lungomare\/","title":{"rendered":"Lungomare – eine Fl\u00e4che Blau"},"content":{"rendered":"
Gibt es einen perfekteren Spazierweg als am Meer entlang? Kaum vorstellbar: links die Fl\u00e4che Blau und rechts Villen, G\u00e4rten, Parks. Der Lungomare<\/strong> f\u00fchrt an der kroatischen Riviera entlang, ein Spaziergang.<\/p>\n Ach, das waren Zeiten \u2013 \u00d6sterreich lag am Meer. Und hatte selbstverst\u00e4ndlich auch eine Marine. So konnte Heinrich von Littrow, geboren in Wien, Kapit\u00e4n werden. Littrow wurde zudem Katrograph, erfand mal kurz die Seekarten neu, und lie\u00df sich erst in Triest, sp\u00e4ter in Abbazia nieder. Dort gr\u00fcndete er (einmal Seefahrer, immer Seefahrer) den Yachtclub. Heute erinnert in Opatija, wie Abbazia jetzt hei\u00dft, eine B\u00fcste an Heinrich von Littrow. Sie steht am Lungomare, der zw\u00f6lf Kilometer langen Promenade. Wer diese aufmerksam entlang geht, sieht nicht nur das lockende adriatische Meer und mond\u00e4ne Villen, sondern kann so manches lernen.<\/p>\n Finden Sie ein passendes Ferienhaus in Opatija<\/a><\/p>\n Die blauen Dolden der Glyzinen h\u00e4ngen im Fr\u00fchling so voll und schwer \u00fcber die Mauern, dass man sich einmal fragen k\u00f6nnte, wie viel Bl\u00fcten eigentlich wiegen. Ihr schwerer, s\u00fc\u00dfer Geruch f\u00e4llt auf den Weg.<\/p>\n Wir beginnen in Volosko, einem Fischerdorf zwischen Opatija und Rijeka. Genauer gesagt: heute ein Fischerdorf \u2013 denn fr\u00fcher war der Ort ein wichtiger Hafen der Rijeka-Volosko-Opatija-Dampfschifffahrtslinie. Steile Gassen winden sich von der K\u00fcstenstra\u00dfe runter ans Meer. Auch gleich zu Beginn des Spaziergangs gibt es etwas Unterricht, diesmal in Geologie: Ein paar auff\u00e4llige Beton-Schalen, die aussehen wie ein zerbrochener Brunnen, sind ein Denkmal f\u00fcr Andrija Mohorovi\u010di\u0107, 1857 in Volosko geboren, Begr\u00fcnder der modernen Seismologie. Nach ihm hei\u00dfen ein Krater auf dem Mond und eine Schicht zwischen Kruste und Mantel auf dem Mars. Die Betonteile stellen die Erdschichten dar. Was sofort einleuchtet, wenn man die Erkl\u00e4rungen auf dem Schild gelesen hat.<\/p>\n Die Promenade wurde vor gut hundert Jahren gebaut, manchmal ragt sie ausgelagert \u00fcbers Meer hinaus, sie folgt jeder kleinen Bucht und jedem Felsen. Der Messinghandlauf gl\u00e4nzt in der Sonne. Angler sind auch schon unterwegs. Sie lehnen an der Mauer, lassen sich von den Sonnenstrahlen w\u00e4rmen. Und ihre Angeln lehnen genauso faul am Gel\u00e4nder.<\/p>\n Ein Ferienhaus in Kvarner Bucht buchen<\/a><\/p>\n Offiziell hei\u00dft die Promenade Kaiser-Franz-Josef-Weg, so steht es auch auf Schildern, aber jeder hier nennt sie „Lungomare“. 1873, da lag \u00d6sterreich am Meer, begann der Tourismus an der kroatischen Riviera, die zu \u00d6sterreich-Ungarn geh\u00f6rte. Ab diesem Jahr fuhr die Eisenbahn von Wien bis Matulji. Ganz Wien fuhr nun ans Meer, und wollte dort genauso flanieren wie im Schlosspark Sch\u00f6nbrunn. Also lie\u00df Friedrich Julius Sch\u00fcler, Direktor der k. u. k. S\u00fcdbahngesellschaft, Hotels und Villen in Opatija und Lovran bauen und entwarf die K\u00fcstenpromenade. Bald stellte sich heraus, dass das Entlangflanieren am Meer nicht nur sch\u00f6n, sondern sogar gesund ist. \u00c4rzte befanden, das „Spazieren im Meeresaerosol“ sei heilsam.<\/p>\n Aber nun ist auch mal gut mit Spazieren, St\u00e4rkung muss her. Wie w\u00e4re es mit einem kleinen Braunen, wie die Wiener sagen, auf der Terrasse der Villa Neptun. In der Belle-\u00c9poque-Villa speiste schon Vladimir Nabokov – als F\u00fcnfj\u00e4hriger. Wir sind schon in Opatija angelangt, einer Abfolge von alten Villen, und erstaunlich wenig verbauten Bergh\u00e4ngen \u00fcber dem alten Ortskern. Eine Bucht weiter leuchtet gelb das Kvarner, 1884 als erstes Hotel er\u00f6ffnet. Noch immer ist viel Platz auf der Promenade. Alte Damen mit Hund promenieren, sonst ist noch nicht viel los.<\/p>\n Buchen Sie eine Ferienwohnung in Lovran<\/a><\/p>\n Nun wird der Lungomare zu einem gr\u00fcnen Weg, er biegt ab in den Park der Villa Angiolina. Eine Mauer zieren bunte Portr\u00e4ts ber\u00fchmter G\u00e4ste im „Curort“ Opatija. Alle an dieser Wall of Fame Abgebildeten sind entweder in Opatija geboren oder haben die Stadt besichtigt, leicht zu erkennen sind Gustav Mahler, Isadora Duncan, Albert Einstein, nat\u00fcrlich auch Nabokov und \u2013 mit der charakteristischen runden Nickelbrille \u2013 James Joyce. Praktischerweise stehen die Namen aber auch daneben. Die Villa und der Park Angiolina stammen aus den ersten Jahren des Seebades Opatija, beides hat der Gesch\u00e4ftsmann Iginio Scarpa aus Rijeka nach seiner Frau Angiolina benannt.<\/p>\n Bis heute flanieren Besucher gerne in dem Park, zwischen Bambus und Palmen. Ber\u00fchmt ist der Park jedoch f\u00fcr seine Kamelien. Bezaubernd sind auch die Rhododendren und Azaleen, \u201eaber die alten Zedern und die gro\u00dfen Pinien, das sind die K\u00f6nige im Park“, sagt eine G\u00e4rtnerin. Die T\u00e4nzerin Isadora Duncan soll sogar von den Palmen im Park zu einem Tanz angeregt worden sein, eine elegante Skulptur der amerikanischen Erneuerin des Tanzes steht vor dem Park, eine Arbeit der Bildhauerin Tatjana Kostanjevic aus Opatija. W\u00e4re die Duncan doch nur am Meer geblieben. In ihrer Pariser Zeit verungl\u00fcckten ihre beiden Kinder in der Seine, und die gro\u00dfe T\u00e4nzerin starb bei einem tragischen Autounfall in Nizza: Ihr Seidenschal verfing sich bei einer Fahrt mit einem offenen Wagen in einem Rad des Autos.<\/p>\n Eine Ferienwohnung in Rijeka buchen<\/a><\/p>\n Der Weg durch den Park f\u00fchrt zu einer kleinen Kirche, St. Jakob. Um 1420 entstand hier ein Kapuzinerkloster, diese Abtei<\/em> war namensgebend f\u00fcr den Ort, der auf Italienisch Abbazia<\/em> hie\u00df, was dasselbe bedeutet wie auf Kroatisch Opatija.<\/em> \u201cAbbazia, Idylle von der Adria\u201d schrieb 1883 ein Reisef\u00fchrer aus Wien, und wenn auf der Promenade ein junges Paar in historischen Kost\u00fcmen promeniert, sie mit Sonnenschirmchen, er mit Zylinder, soll das daran erinnern. Ein halbes Jahrhundert Sozialismus konnte der Idylle erstaunlich wenig anhaben, der Gro\u00dfteil der alten Geb\u00e4ude ist nun renoviert.<\/p>\n Weiter am Opatijaner Ufer entlang verweisen nur die gro\u00dfen Betonterrrassen im Meer an die 1970er-Jahre. Opatija war auch im Sozialismus ein beliebtes Reiseziel, auch f\u00fcr Ostdeutsche. Die mussten allerdings ein Familienmitglied als Pfand in Deutschland lassen. Zu verlockend waren die offenen Grenzen des s\u00fcdlichen Bruderstaates. „Familienzusammenf\u00fchrung in Venedig, und das nicht nur einmal“, erinnert sich ein Reiseleiter, der seit 40 Jahren in Yugoslawien und jetzt in Kroatien arbeitet.<\/p>\n<\/a>\n\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
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Mit der Eisenbahn ans Meer<\/strong><\/h2>\n
Kamelien erbl\u00fchen<\/strong><\/h2>\n
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Alles so sch\u00f6n bunt hier<\/strong><\/h2>\n