{"id":932,"date":"2018-01-26T15:51:33","date_gmt":"2018-01-26T14:51:33","guid":{"rendered":"https:\/\/www.ferienhausmiete.de\/blog\/?p=932"},"modified":"2021-11-26T12:34:47","modified_gmt":"2021-11-26T11:34:47","slug":"radfahren-und-spazieren-auf-dem-darss","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.ferienhausmiete.de\/blog\/radfahren-und-spazieren-auf-dem-darss\/","title":{"rendered":"Radwege auf dem Dar\u00df"},"content":{"rendered":"
Es sieht aus, als h\u00e4tten die Menschen am Strand von Prerow ihre Schl\u00fcssel verloren. Sie spazieren mit gesenktem Kopf, b\u00fccken sich immer wieder, als w\u00fcrden sie etwas suchen, dann gehen sie weiter. Tats\u00e4chlich suchen die Spazierg\u00e4nger etwas, auch wenn sie nichts verloren haben: n\u00e4mlich Bernstein. Man kann sich dem kaum entziehen, wenn man am Saum der Ostsee entlangschlendert. Die Chancen stehen tats\u00e4chlich nicht schlecht, zumindest kleine St\u00fcckchen zu finden, wenn man einige Tipps beachtet: Der fr\u00fche Vogel f\u00e4ngt den Wurm \u2013 nach N\u00e4chten mit auflandigem Wind, der direkt auf die K\u00fcste trifft, bringen die Wellen Bernstein an den Strand. Diese bleiben manchmal liegen, allerdings eher oberhalb der Ausl\u00e4ufer der Wellen. Man muss also in diesen leicht unappetitlichen Haufen nachsehen, organischer Kram, halbe Badelatschen und Rollholz, also alles, was etwa dasselbe spezifische Gewicht wie die leichten Bernsteine hat.<\/p>\n
Ferienwohnung auf dem Dar\u00df finden<\/a><\/p>\n Wer auch nach einer langen Strandwanderung zwischen Zelten, Strandk\u00f6rben und Buden nichts gefunden hat, kann sich dennoch damit eindecken. Erfolgreicher verl\u00e4uft die Suche in der Fu\u00dfg\u00e4ngerzone von Prerow<\/a>; Schmuckl\u00e4den und Souvenirshops bieten das versteinerte Harz an. Etwa Michael Neubauer in seinem Atelier f\u00fcr Bernsteinkunst. Er sei Bernsteinsammler \u201eseit ich denken kann\u201c, sagt er. Mit sieben Jahren habe er schon geschliffen, mit neun eine Decke am Strand ausgebreitet und verkauft. Zu seinen besonderen Schmuckst\u00fccken z\u00e4hlen Kombinationen aus Treibholz und Bernstein.<\/p>\n Gl\u00fccklicherweise wiegt sowas ja nicht viel \u2013 und hat gut Platz in den Satteltaschen des Fahrrads. Denn Prerow war nur ein Stopp von vielen auf meiner Radtour auf Fischland-Dar\u00df-Zingst<\/a>. Eine unbeschwerte und freie Art, Urlaub zu genie\u00dfen. Jeden Morgen fr\u00fchst\u00fccken wir erstmal ausf\u00fchrlich in der Ferienwohnung in Ahrenshoop, dem K\u00fcnstlerhort.<\/p>\n Ferienwohnung in Prerow finden<\/a><\/p>\n Das Dorf liegt so beschaulich, man w\u00fcrde die Staffelei auspacken, wenn man malen k\u00f6nnte. Oder spaziere ins Kunsthaus Ahrenshoop<\/a>! \u201eLicht, Luft, Freiheit – 125 Jahre K\u00fcnsterkolonie Ahrenshoop\u201c hei\u00dft die Dauerausstellung und zeigt den Ort aus Sicht der K\u00fcnstler. Und dann fahren wir jeden Tag ein weiteres St\u00fcck. Das geht ganz unkompliziert, weil man im Bus das Fahrrad mitnehmen darf. Ohne Murren steigt der Busfahrer immer wieder aus, zieht sich Arbeitshandschuhe an, klappt den Anh\u00e4nger auf, l\u00e4dt die R\u00e4der ein. Und: Auch das Radwegenetz ist super!<\/p>\n Am Morgen fahren wir mit dem Bus bis Wustrow<\/a>, und rollen von dort den Dar\u00df auf: von W \u00fcber A nach Z wie Zingst. Auf dem Deich f\u00fchrt ein wunderbar geteerter Radweg entlang. Verfahren kann man sich nicht, es geht ja immer in eine Richtung: Bodden rechts und links das Meer, bzw. \u201edie Ostsee\u201c, wie sie hier sagen.<\/p>\n Vorbei geht es an wilden Str\u00e4nden, einmal warnen Schilder auch vor dem Abbruch der Kliff-Kante. Am Ortsrand von Ahrenshoop ist Zeit f\u00fcr eine kleine Pause, an einer erh\u00f6hten Aussichtsterrasse erkl\u00e4rt ein Schild, von hier malte Paul M\u00fcller-Kaempf sein \u201eWeiter Blick \u00fcber das Dorf\u201c. Darauf sind hier alle stolz, sagt eine Frau neben mir. Nur von hier sehe man die Ostsee<\/a> und die reetgedeckten H\u00e4user so gut.<\/p>\n Abend am Meer. Es gibt kaum ein Lokal mit Meerblick, aber uns st\u00f6rt das ohnehin nicht. Wir packen einen Picknickkorb, und ziehen mit Sack und Pack und einer Flasche Wein in den Sand.<\/p>\n Das gediegene Publikum flaniert vormittags die Hauptstra\u00dfe entlang, man trifft sich in der Bunten Stube, Buchhandlung und Kunsthandwerk-Laden heute, fr\u00fcher Tr\u00f6delstube und Fris\u00f6rsalon. An den geschwungenen Flachbau von 1922 setzte der Rostocker Bauhausarchitekt Walter Butzek den rostroten Turm. Wir radeln weiter nach Norden.<\/p>\n Die Landschaft wird wilder, es geht in den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, der 1990 ausgerufen wurde und mit fast 800 Quadratkilometern der Drittgr\u00f6\u00dfte Deutschlands ist. Farn wuchert an schwarzmodrigen Gr\u00e4ben, Moose haben Totholz erobert, Kiefern, Eichen und Buchen breiten ihre Kronen aus.<\/p>\n Am Parkplatz Drei Eichen wartet ein Ranger auf Urlauber, mit denen er durch den Nationalpark wandern wird. Schon fr\u00fch morgens war er mit einem Kollegen hergekommen, nicht zur Vogelbeobachtung, sondern zur Parkplatzkontrolle. Wenn sie ein leeres Auto sehen, werden sie wachsam \u2013 und marschieren an den Strand. Immer wieder st\u00f6bern sie heimliche \u00dcbernachter auf. \u201eDas Feuermachen ist das schlimmste.\u201c Zelten sei nirgends erlaubt.<\/p>\n Anfangs sei die Bev\u00f6lkerung ohnehin skeptisch gewesen, habe immer gesagt: \u201eder\u201c Nationalpark. Doch nun habe es mit der Rotwild- und Kranich-Beobachtung eine deutliche Saisonverl\u00e4ngerung gegeben, sogar im Herbst sind die Ferienwohnungen noch gut gebucht, \u201eund jetzt sagen die Leute unser<\/em> Nationalpark\u201c.<\/p>\n Ich nutze die Gelegenheit und frage den Ranger nach dem Abbr\u00f6ckeln der Steilk\u00fcste, wovor die Schilder warnten. Er antwortet: \u201eDas ist eben Natur. Auch wenn der Sand abgetragen wird \u2013 der Dar\u00df wird nicht kleiner.\u201c Es verlagere sich nur vom Weststrand zum Nordstrand. \u201eDa geht kein Sandkorn verloren.\u201c<\/p>\n Weiter geht es mit dem Rad durch den Nationalpark. Ich biege links ab, holprig geht es \u00fcber Wurzelgewerk bergab zum Weststrand. Ich stelle das Fahrrad vor der D\u00fcne ab, und was da so rauscht ist nat\u00fcrlich: die Ostsee. Mit Macht wirft sie sich an den sch\u00f6nsten Strand der Halbinsel, bringt Treibholz auf Wellenkronen mit.<\/p>\n Weiter geht es an den n\u00f6rdlichsten Punkt, zum Leuchtturm, 35 Meter hoch, aus roten Mauerziegeln, 1848 erbaut. 134 Stufen geht es hinauf. Weit kann man hier gucken, das Leuchtfeuer sollte die gef\u00e4hrliche Ostsee zwischen Dar\u00dfer Ort und der d\u00e4nischen Insel Falster sicherer machen. Er steht heute mitten Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Im Leuchtturmw\u00e4rterh\u00e4uschen am Fu\u00df des Turms wartet ein Caf\u00e9 auf so hungrige Ausfl\u00fcgler wie uns. Sehenswert ist auch das Natureum, es zeigt Ausstellungen des Deutschen Meeresmuseums. Weiter geht es nun mit dem Rad zum Ostseebad Prerow<\/a> und den Bernsteinsuchern. Und von dort wieder zur\u00fcck mit dem schicken Bus.<\/p>\n Am n\u00e4chsten Morgen starten wir an derselben Stelle mit dem Rad, nun geht es an der Ostsee entlang immer nach Westen, bis nach Zingst<\/a>. Was die alten Maler f\u00fcr Ahrenshoop sind, stellen junge Fotografen in Zingst dar: aktuelle Kunst. Gro\u00dfformatig prangen Fotografien im ganzen Ort. Man kann sich im Max-H\u00fcnten-Haus Kameras ausleihen, Fotokurse belegen, an Workshops teilnehmen. Um Max H\u00fcnten nachzueifern, der vor hundert Jahren auf einer Weltreise so viel fotografierte. Sein Nachlass umfasst 500 Glasplattennegative und rund 300 Negative auf Zelluloid von Landschaften und Menschen rund um den Erdball.<\/p>\n Ferienwohnung in Zingst finden<\/a><\/p>\n<\/a>\n\t\t\t<\/div><\/figure>
<\/a>\n\t\t\t<\/div><\/figure>
<\/a>\n\t\t\t<\/div><\/figure>\n\t\t<\/div>\n\n
F\u00fcr Strandwa<\/strong>nderer<\/strong><\/h3>\n
Mit dem Rad von W \u00fcber A bis Z<\/strong><\/h3>\n
<\/h3>\n
Achtung Steilufer!<\/strong><\/h3>\n
Im wilden Nationalpark<\/strong><\/h3>\n
<\/a>\n\t\t\t<\/div><\/figure>
<\/a>\n\t\t\t<\/div><\/figure>\n\t\t<\/div>\n\n
Sch\u00f6ne Str\u00e4nde<\/strong><\/h3>\n
Fotokunst statt Alter Meister<\/strong><\/h3>\n