Zuhause ist es am Schönsten: 5 Kurztrips in Deutschland

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Wer Naturparadiese sucht, muss gar nicht weit reisen. Ein Kurztrip ist auch in Deutschland problemlos möglich, denn oft befinden sich nur wenige Stunden von der eigenen Haustür entfernt die schönsten Landschaften, an denen man bisher immer nur vorbeigefahren ist. Das sollten Sie ändern! Wie wäre es dieses Jahr also mit einer Stippvisite durch Deutschland?

1. Altes Land – Apfelreise im Norden

Wenn die warme Sonne im Herbst die Äpfel rot färbt, ist das Alte Land im Hochbetrieb. Sobald es an die Ernte geht ist das ganze Land auf den Beinen. Zwischen den knorrigen Obstbäumen, die im Spalier zu stehen scheinen, werden in Handarbeit die Äpfel gepflückt und auf die Anhänger der Traktoren geladen. Hier, westlich von Hamburg zwischen der Elbe und der Hansestadt Stade, befindet sich das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Nordeuropas. Die Voraussetzungen sind ideal: Die Nordsee sorgt für maritimes Klima und fruchtbaren Boden, die Winter sind durch die warmen Westwinde mild.

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Apfelernte im Alten Land - ein tolles Erlebnis für Jung und Alt
Apfelernte im Alten Land – ein tolles Erlebnis für Jung und Alt

Für die Erntehelfer und Obstbauern ist der Herbst die arbeitsreichste Zeit des Jahres. Besucher lockt der süße Duft der frischgebackenen Apfelkuchen. Wenn Sie zur Erntezeit im Alten Land unterwegs sind, verfallen Sie schnell in Kindheitserinnerung, denn hier riecht es überall sowie sonntags bei Oma. Die schönste Möglichkeit, um das Alte Land zu erkunden ist mit dem Rad. Das Radwandernetz umfasst rund 1000 Kilometer. So führen der Elberadweg und der Nordseeküstenradweg durch das Alte Land. Die Obstroute ist perfekt für den Herbst. Die Radtour führt in zwei Schleifen entlang der Obstbäume und Plantagen in rund 40 km entlang der Elbe nach Stade und Buxtehude. Zu Fuß bietet der Obstlehrpfad in Jork eine lehrreiche Wanderung durch das Obstanbaugebiet. Egal, ob zu Fuß oder mit dem Rad: Die Zeichen dieser Reise stehen auf Schlemmen. Kleine Hofläden und Cafés laden zur Rast ein, bei der ein Stück Apfelkuchen oder ein Glas frischer Apfelsaft nicht fehlen darf. In den Restaurants gibt es regionale Spezialitäten wie die Altenländer Apfelsuppe. In den Regalen der Hofläden finden Sie viele Mitbringsel. Ein Glas Apfelgelee oder Apfelsaft locken dann auch zurück zuhause ein Lächeln auf die Lippen.

Kurztrips in Deutschland

2. Sächsische Schweiz – Wandern zwischen Felsen und Schluchten

Der deutsche Grand Canyon? Die Erwartungen sind bei diesem Vergleich hoch. Doch wenn Sie dann auf einem Felsen in der Sächsischen Schweiz stehen, werden Sie nicht enttäuscht sein. Die Sächsische Schweiz ist nicht wegen seiner Höhe atemberaubend. Die höchsten Gipfel sind gerade einmal 562 Meter hoch, doch es sind die bizarren Formen und spektakulären Felsnadeln, die hier in die Höhe ragen. Ein echtes Wanderparadies, das sich ideal mit einem Städtetrip nach Dresden verbinden lässt, denn das „Elbflorenz“ ist gerade 40 Kilometer entfernt.

Basteibrücke in der Sächsischen Schweiz
Die Basteibrücke in der Sächsischen Schweiz – der deutsche Grand Canyon

Der Besuchermagnet der Sächsischen Schweiz ist die Basteibrücke. Das imposante Bauwerk aus Stein befindet sich in fast 50 Meter Höhe über einer Schlucht. Sie verbindet die Felsformation „Bastei“ mit der Felsenburg Neurathen. Von der Brücke bietet sich Ihnen der Blick über die malerische Landschaft. Beim Rückweg geht es durch die „Schwedenlöcher“. Im Dreißigjährigen Krieg boten diese den Menschen Schutz, heute wandert man über Holzstege und Steintreppen durch die Steinschluchten.

Wie wäre es mit einer Wanderung entlang des Malerwegs im  Elbsandsteingebirge?
Wie wäre es mit einer Wanderung entlang des Malerwegs im Elbsandsteingebirge?

Der vielleicht schönste Weg durch das Gebirge ist der Malerweg. Er ist den Malern gewidmet, die im Elbsandsteingebirge Landschaftsskizzen anfertigten und sich zu Musik und Gedichten inspirieren ließen. Vom Liebethaler Grund geht es 112 Kilometer in acht Tagesetappen einmal quer durch die Sächsische Schweiz. Wer sich für altehrwürdige Mauern begeistern kann, der darf einen Besuch auf der Festung Königstein nicht verpassen!

Trotzig erhebt sich die Wehranlage, übrigens eine der größten Bergfestungen Europas auf einem Felsplateau. Die Burg wurde 1233 erstmals erwähnt. Im Laufe der Zeit war sie mal kurfürstliches Jagd- und Lustschloss, Staatsgefängnis, Kriegsgefangenenlager oder Lazarett, seit 1955 lockt die Festung als Museum mit vielen Ausstellungen.

An der Deutschen Weinstraße - Entdecken Sie die Toskana Deutschlands
An der Deutschen Weinstraße – Entdecken Sie die Toskana Deutschlands!

3. Pfälzerwald – Wald, Wein & Wandern

Man spricht gerne von der „Toskana Deutschlands“ – kein Wunder! Die Pfalz ist mit mediterranem Klima, den Weinbergen und Geselligkeit sehr südlich geprägt. Für einen Kurztrip gibt es viel zu sehen und erleben: Wanderungen im Pfälzerwald, einen guten Tropfen in einer der zahlreichen Weinstuben an der Deutschen Weinstraße oder jede Menge Kultur in dem von Römern geprägtem Gebiet, all das lässt sich hier ideal verbinden.

Hambacher Schloss
Statten Sie dem geschichtsträchtige Hambacher Schloss unbedingt einen Besuch ab

Ein Drittel der Pfalz ist mit Wald bedeckt. In dem grenzüber-schreitenden Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord warten viele Wanderrouten unter Kiefern, Furniereichen und Kastanien auf Sie. Dazwischen stehen auf den Anhöhen Burgen wie die Reichsburg Trifels oder das geschichtsträchtige Hambacher Schloss.

Mitten im Pfälzerwald an der Grenze zum Elsass lockt das Dahner Felsenland mit einer wildromantischen Felsenlandschaft. Bizarre Strukturen und Felsformationen wie der Teufelstisch sind die Wahrzeichen der Region. Der Teufelstisch ist zwar nicht der einzige Tischfelsen des Pfälzerwaldes, aber der größte und markanteste unter ihnen. Mit seinen 14 Meter Höhe wirkt er doch ein wenig furchteinflößend. Vom hier errichteten Erlebnispark führen schmale Pfade durch das Felsenland in zehn Kilometern zum Naturdenkmal.

Der Teufelstisch - eines der Wahrzeichen des Pfälzerwaldes
Der Teufelstisch – eines der Wahrzeichen des Pfälzerwaldes

Neben dem Wald gehört der Wein zum Pfalzerlebnis. Auf der Deutschen Weinstraße reihen sich romantische Winzerdörfer mit urigen Weinstuben aneinander. Ob urige Stuben oder ambitionierte Jungwinzer, hier können Sie ganz unterschiedliche Weine verkosten. Auf fast 85 Kilometern geht es entlang der Deutsche Weinstraße vom Haus der Deutschen Weinstraße in Bockenheim bei Worms bis zum Deutschen Weintor in Schweigen-Rechtenbach an der Grenze zum französischen Elsass. Gerade im Herbst, wenn die Traubenlese im vollen Gange ist, lohnt sich der Besuch der Südpfalz. Dann locken die goldenen Blätter des Pfälzerwaldes, Zwiebelkuchen und der süße Federweiße, der erste Wein des Jahres.

4. Blaues Land – Verzaubern lassen von Murnau am Staffelsee

Manche Orte sind so schön, dass sie die Künstler wie Licht die Motten anzogen. So ist es auch mit der Gegend rund um den Staffelsee. Hier fühlten sich die Mitglieder der Künstlergruppe „Blaue Reiter“ so wohl, dass es gar den Namen der Region prägte: Das Blaue Land. Von Murnau aus geht der Blick in die Ammergauer Alpen, der Staffelsee glitzert und die Altstadt besteht aus farbenfroh bemalten Häusern. In Murnau können Sie auf den Spuren der Blauen Reiter wandeln. Das Münterhaus, das Gabriele Münter 1909 erwarb, zeigt Teile der Originalausstattung wie die von Münter und Kandinsky bemalten Möbel, Gemälde, und Hinterglasbilder. Auch das Schlossmuseum widmet sich „seinen“ Künstlern. In Kochel am See lässt sich das Werk Franz Marcs im Kontext seiner Zeitgenossen bestaunen. Die Liebe der Künstler zeigt sich in magischen Blautönen, die am Himmel und im Wasser wetteifern. Eine Bootsfahrt auf dem Staffelsee gehört zum Pflichtprogramm.

Das Murnauer Moos -   das größte lebende Moor des Alpenraumes
Das Murnauer Moos – das größte lebende Moor des Alpenraumes

Das Murnauer Moos ist eine geschützte Moorlandschaft, die Sie am besten auf einem zwölf Kilometer langen Rundweg erkunden. Das Biotop ist eines der „größten lebenden Moore Mitteleuropas“. Auf 4200 Hektar bilden Moore, Feuchtwiesen und Wälder ein einzigartiges landschaftliches Mosaik, das vielen vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten einen Rückzugsort bietet. In der biologischen Station am Nordrand des Gebietes erfahren Gäste alles über die Natur und den Naturschutz im Murnauer Moos.

Farbenfrohen Häuser der Altstadt von Murnau
Einfach schön anzusehen – die farbenfrohen Häuser der Altstadt von Murnau

5. Schwäbische Alb – Urzeitliche Landschaften erleben

Die Schwäbische Alb bietet ein Potpourri an Möglichkeiten. Ob ursprüngliche Landschaften, geheimnisvolle Höhlen oder kulturelle Schätze – hier gibt es viel zu entdecken. Es gibt gleich fünf UNESCO-Zertifikate in der Region. Von urzeitlichen Kulturschätzen, dem Limesgrenzwall über die Pfahlbauten des Steinzeitdorfs in Ehrenstein und dem Geopark mit Fossilienfundstätten bis hin zu den Kulturlandschaften des Biosphärengebiets reicht die Liste der Besonderheiten.

Uracher Wasserfälle
Ein Highlight auf Ihrer Wanderung – der Uracher Wasserfall

Bei Wanderungen zeigt sich in erster Linie die landschaftliche Schönheit der Alb. Wer nach dem Maisental dem Brühltal folgt, gelangt an den Uracher Wasserfall. Er stürzt aus 37 Metern in die Tiefe. Von unten ist der Wasserfall besonders eindrucksvoll, doch wer am Wasserfall den Stufen am Rand nach oben folgt, bekommt von der Brücke den Blick aus der anderen Perspektive.

Ein beliebter Ort in der Schwäbischen Alb ist der Blautopf und das ganz zu Recht! Ein Fachwerkhaus mit Mühlrad und ein kleiner Weiher, das klingt zwar idyllisch, aber nicht spektakulär. Was den Blautopf ausmacht, ist die tiefblaue Farbe des Wassers. Schon früher zog der Blautopf die Menschen an und weckte die Fantasie. So erzählte Eduard Mörike von der Schönen Lau, einer traurigen Wassernixe, die von ihrem Mann in die Blautopfquelle verbannt wurde. Im Volksglauben heißt es, der Blautopf sei unendlich tief. Alle Versuche die Tiefe mit einem Bleilot zu messen scheiterten.

Blautopf in Blaubeuren auf der Schwäbisch Alb
Beeindruckend – die tiefblaue Farbe des Blautopfs in Blaubeuren

Die Schwäbisch Alb ist durchzogen von Höhlen. Neben der berühmten Bärenhöhle lockt vor allem die Wimsener Höhle Besucher. Als einzige befahrbare Wasserhöhle Deutschlands kann man sie bei einer Kahnfahrt besichtigen. Rund 70 Meter geht es ins Innere der weißen Jurasteinhöhle, das Wasser ist kristallklar. Ein eindrucksvoller Besuch.


Wir finden: kleine Auszeiten sollten wir uns viel öfter nehmen! Haben Sie weitere Tipps für eine Kurzreise innerhalb von Deutschland?

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3 Antworten

  1. Sehr schöne Tipps! Mich wundert nur, dass der Artikel mit einem Eingangsfoto aus dem Ostallgäu, nämlich dem Hopfensee in Füssen, beworben wird und diese Region unter den Tipps dann nicht vorkommt.

    Herzliche Grüße aus dem schönen Füssenerland

    1. Liebe Katrin,

      vielen Dank für Ihren Kommentar.
      Da haben Sie recht, aber wir kamen an diesem wunderschönen Bild einfach nicht vorbei.

      Beste Grüße
      Ihr Team von Ferienhausmiete.de

  2. So wunderschöne Orte, bleibt zu hoffen, dass die Ferienwohnungen oder Häuser nicht auch von der Coronazeit betroffen sind im gleichen Maße wie die Hotels. Dort ist es ja viel sicherer wenn man unter sich bleibt anstatt in einem Hotel wo viel Publikumsverkehr ist. Ich möchte gern weiter mal raus, auch wenn es nicht weit weg ist und möchte natürlich aber auch keinen gefährden. PS: wundervolle Bilder 🙂 LG Jeany

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