Da allergische Erkrankungen seit den 1970er Jahren laut Robert-Koch-Institut stark zugenommen haben, ist auch für viele Urlauber eine allergikerfreundliche Ferienunterkunft wichtiger geworden. In Deutschland leiden über 34 Prozent der Frauen und rund 27 Prozent der Männer unter einer Allergie (Quelle Statista).
Daher suchen immer mehr Reisende nach einer allergiefreundlichen Ferienunterkunft, die ihre besonderen Bedürfnisse berücksichtigt. Was Sie tun können, um sich auf diese wachsende Zielgruppe einzustellen, damit Ihre Ferienunterkunft für Allergiker in Betracht kommt, zeigen wir Ihnen.
Die häufigsten Arten von Allergien
In Ferienunterkünften können Gäste mit verschiedenen Arten von Allergien auf potenzielle Allergene empfindlich reagieren. Einige der häufigsten Arten von Allergien, die Sie bei der Gestaltung einer Allergiker-Ferienunterkunft berücksichtigen sollten, sind folgende:
Eine weitverbreitete Allergie betrifft Staubmilben. Diese winzigen Spinnentiere nisten sich in Matratzen, Bettwäsche, Teppichen und Polstermöbeln ein. Für Personen mit Staubmilbenallergie können die Partikel und Ausscheidungen dieser Milben allergische Reaktionen wie Niesen, Schnupfen und Atembeschwerden auslösen.
Pollenallergien sind besonders in den Frühlings- und Sommermonaten verbreitet. Die Pollen von Bäumen, Gräsern und Blumen können Symptome wie juckende Augen, verstopfte Nase und Niesen hervorrufen.
Eine weitere häufig auftretende Allergie betrifft Tierhaare. Die Allergene von Haustieren wie Hunden und Katzen können sich in der Luft und auf verschiedenen Oberflächen ablagern. Gäste mit Tierhaarallergie können allergische Reaktionen entwickeln, wenn sie mit diesen Allergenen in Kontakt kommen.
Nahrungsmittelallergien sind ebenfalls wichtig zu berücksichtigen. Selbst geringe Mengen eines allergenen Lebensmittels auf oder in Kochutensilien können bei betroffenen Gästen schwere allergische Reaktionen auslösen.
Schließlich kann auch eine Schimmelpilzallergie auftreten. Schimmelpilze gedeihen in feuchten Umgebungen und können Husten, Atembeschwerden und Hautausschläge auslösen. Eine gute Belüftung, Trockenheit und regelmäßige Reinigung sind unerlässlich, um das Wachstum von Schimmel in der Unterkunft zu verhindern.
4 Schritte zur allergikerfreundlichen Ferienunterkunft
1. Allergikerfreundliche Materialien
Allergiker reagieren oft empfindlich auf bestimmte Materialien. Setzen Sie daher bei der Einrichtung Ihrer Ferienunterkunft in folgenden Bereichen auf allergikerfreundliche Materialien:
- Bodenbeläge: Verzichten Sie auf Teppiche, da sie Staub und Allergene ansammeln können. Stattdessen sind glatte, leicht zu reinigende Bodenbeläge wie Fliesen, Holz oder Laminat empfehlenswert.
- Bettwäsche und Vorhänge: Verwenden Sie hypoallergene Bettwäsche und waschen Sie diese regelmäßig bei hohen Temperaturen, um Allergene zu reduzieren. Auch Vorhänge sollten regelmäßig gereinigt werden.
- Möbel: Wählen Sie Möbel aus, die leicht zu reinigen sind und keine Staubfänger enthalten. Leder oder Kunstleder sind hier gute Optionen.
2. Raumluftqualität verbessern
Die Luftqualität in der Ferienunterkunft spielt eine entscheidende Rolle für Allergiker. Sie haben dabei einige Optionen, um die Luft allergikerfreundlich zu gestalten:
- Luftfilter: Investieren Sie in hochwertige Luftreiniger mit HEPA-Filtern, die Partikel wie Staub, Pollen und Tierhaare aus der Luft filtern.
- Rauchverbot: Verbieten Sie das Rauchen in Ihrer Unterkunft, da Tabakrauch Allergene und Schadstoffe freisetzen kann.
- Belüftung: Sorgen Sie für ausreichende Belüftung, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten und Schimmelbildung vorzubeugen.
3. Gestaltung der Küche und des Essbereichs
Die Essenszubereitung kann ebenfalls allergische Reaktionen auslösen. Küche und Essbereich sollten daher auch für Allergiker gestaltet sein:
- Allergenfreundliche Kochutensilien: Setzen Sie auf Kochutensilien, die sich leicht und vollständig reinigen lassen. Dazu gehören zum Beispiel Antihaft-Pfannen. Diese sind leicht zu reinigen, wodurch sich Rückstände von allergenen Lebensmitteln in der Pfanne lösen, wenn unterschiedliche Mahlzeiten zubereitet werden. Auch Kochgeschirr aus Silikon oder Kunststoff eignet sich für Allergiker.
- Allergen-Kennzeichnung: Falls Sie Frühstück oder Mahlzeiten anbieten, kennzeichnen Sie allergene Zutaten deutlich, um Allergikern die Auswahl zu erleichtern.
4. Reinigung und Hygiene
Eine gründliche Reinigung ist essenziell, um Allergene zu minimieren und eine allergikerfreundliche Umgebung zu schaffen. Sollten Sie Ihre Ferienunterkunft selbst reinigen, achten Sie darauf, dass Sie wirklich gründlich reinigen und keine allgergenen Rückstände hinterlassen. Verwenden Sie hypoallergene Reinigungsmittel, um Allergiker vor möglichen Reizstoffen zu schützen. Haben Sie eine externe Person oder Firma mit der Reinigung beauftragt, briefen Sie diese genau vorab, welche Bereiche tiefengründlich gereinigt werden müssen.
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Allergiefreundliche Ferienunterkunft gleich Haustierverbot?
Die Entscheidung, ob Haustiere in einer allergikerfreundlichen Ferienunterkunft erlaubt sind oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es gibt Vor- und Nachteile in Bezug auf Allergien, die Sie bei dieser Entscheidung berücksichtigen sollten.
Vorteile des Verbots von Haustieren:
- Vermeidung von Tierhaarallergenen: Haustiere können allergene Partikel wie Hautschuppen und Speichel verbreiten, die allergische Reaktionen bei empfindlichen Personen auslösen können. Ein Haustierverbot könnte das Risiko von Allergenübertragungen reduzieren.
- Verhinderung von Kontamination: Haustiere könnten Oberflächen und Materialien in der Unterkunft kontaminieren, was die Reinigung und Wartung erschweren könnte.
- Bessere Luftqualität: Gäste mit Tierhaarallergien könnten von besserer Luftqualität profitieren, wenn keine Haustiere in der Unterkunft erlaubt sind.
Nachteile des Verbots von Haustieren:
- Ausschluss von Haustierbesitzern: Reisende, die zum Beispiel mit ihrem Hund reisen, schließen Sie konsequent als potenzielle Gäste aus.
- Einschränkung des Gästekreises: Die Möglichkeit, Haustiere mitzubringen, könnte die Anzahl der potenziellen Gäste erweitern und somit die Auslastung der Unterkunft erhöhen.
- Verpasste Chancen für Haustierfreundlichkeit: Viele Menschen bevorzugen haustierfreundliche Unterkünfte, und eine solche Politik könnte dazu beitragen, diese Zielgruppe anzuziehen.
Wenn Sie sich für eine haustierfreundliche Politik entscheiden, könnten Sie dennoch einige Vorkehrungen treffen, um Allergiker zu schützen:
- Begrenzen Sie die Anzahl der erlaubten Haustiere pro Aufenthalt.
- Verlangen Sie von Haustierbesitzern, ihre Tiere regelmäßig zu pflegen und Tierhaare zu minimieren.
- Stellen Sie sicher, dass allergikerfreundliche Zimmer oder Bereiche in der Unterkunft haustierfrei bleiben.
- Reinigen Sie die Unterkunft gründlich nach haustierfreundlichen Aufenthalten, um potenzielle Allergene zu entfernen.
Letztendlich hängt die Entscheidung, ob Haustiere erlaubt sind oder nicht, von Ihrer Zielgruppe, den Gegebenheiten Ihrer Unterkunft und den Bedürfnissen Ihrer Gäste ab. Wägen Sie die Vor- und Nachteile sorgfältig ab und holen Sie sich gegebenenfalls Feedback von Gästen ein.
Allergiefreundliche Ferienunterkunft – nicht nur für Allergiker!
Die Schaffung einer allergikerfreundlichen Ferienunterkunft geht über die bloße Gestaltung hinaus – sie bedeutet, eine einladende Atmosphäre für alle Gäste zu schaffen. Indem Sie auf die Bedürfnisse von Allergikern eingehen, eröffnen Sie nicht nur eine neue Welt an Reisemöglichkeiten, sondern schaffen auch eine Umgebung, die von Rücksichtnahme, Sorgfalt und Gastfreundschaft geprägt ist.
Von der Auswahl allergikerfreundlicher Materialien bis zur Bereitstellung von sauberer Luft und separaten Kochutensilien, jede Maßnahme trägt dazu bei, dass Gäste ihre Zeit bei Ihnen in vollen Zügen genießen können, ohne sich um allergische Reaktionen sorgen zu müssen. Bedenken Sie, dass diese Maßnahmen nicht nur allergieempfindlichen Gästen zugutekommt, sondern auch Ihre Ferienunterkunft für eine breitere Palette von Reisenden attraktiv macht.