Aus Erfahrung wissen Eltern: Ein Urlaub mit Kindern verläuft nicht immer entspannt und reibungslos. Fehlen das gewohnte Umfeld und die Alltagsroutine, kann sich der Tagesablauf schon einmal schwieriger als in den eigenen vier Wänden gestalten. Daher sollte die Ausstattung des Feriendomizils möglichst so kindgerecht sein wie zu Hause. Die nötige Abwechslung, Spannung und Abenteuer dürfen dabei aber nicht fehlen. Auch die Erholung, insbesondere für die Eltern, sollte nicht zu kurz kommen. Für viele Vermieter sind Familien eine, wenn nicht die wichtigste Zielgruppe. Daher haben wir für Sie 10 Dinge zusammengestellt, mit denen Sie bei Familien besonders punkten können.
1. Angabe der Preise weit im Voraus / Frühbucherpreise
Familien beschäftigen sich meist weit im Voraus mit der Planung des nächsten Urlaubs. Bereits gegen Ende des Jahres, wenn viele bei der Arbeit schon den Urlaub für das nächste Jahr beantragen müssen, beginnen Familien mit der Suche nach der passenden Unterkunft für den nächsten Familienurlaub. Daher sollten Sie in jedem Fall Ihre Preise mindestens 1 Jahr im Voraus angegeben. Sinnvoll kann auch der Hinweis auf Frühbucherrabatte oder spezielle Kinderermäßigungen im Inseratstext sein.
2. Erhöhtes Sicherheitsbedürfnis von Eltern beachten
Familien haben von Natur aus, zum Schutz der Kinder, ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis. Daher sollten Sie dieses Bedürfnis mit Ihrem Angebot und Service möglichst gut erfüllen. Mit einem vertrauenerweckenden Inserat, einem Mietvertrag, in dem insbesondere (kulante) Stornierungsbedingungen geregelt sind, sowie der Empfehlung zum Abschluss einer Reiserücktrittsversicherung können Sie punkten. Auch nach Buchungsabschluss sollten Sie als kompetenter Ansprechpartner für alle Fragen zur Verfügung stehen. Kinderärzte, Apotheken und Notdienste vor Ort – dies sind wichtige Informationen für Familien und sollten von Ihnen z. B. in Form einer Gästemappe zur Verfügung gestellt werden. Neben den Kontaktdaten für Notfälle sollte auch ein Erste Hilfe Koffer zur Grundausstattung gehören.
3. Keine zusätzlichen Verbrauchs- und Nebenkosten
Familien müssen in der Regel besonders auf ihr Urlaubsbudget achten. Ärgerlich ist es da, wenn nicht planbare Kosten für Strom- und Wasserverbrauch sowie zusätzliche Services, etwa für die Bettwäsche zu zahlen sind. So sollte der Strom- und Wasserverbrauch genauso inklusive sein wie Bettwäsche, Handtücher, WLAN und die Endreinigung der Wohnung oder des Hauses.
4. Mit Extra Service für Familien punkten
- Babysitter: Organisieren Sie auf Wunsch einen Babysitter. Dann können die Eltern auch einmal einen unbeschwerten Abend zu zweit verbringen.
- Brötchen- und Einkaufsservice: Kinder haben immer Hunger und der Familieneinkauf kann unter Umständen zu einer logistischen Herausforderung werden. Ein Brötchen- und Einkaufsservice kann für Familien im Urlaub eine erhebliche Erleichterung zum Alltag sein. Auch ein gefüllter Kühlschrank bei Anreise ist ein großer Pluspunkt.
- Rabattgutscheine für Familienaktivitäten vor Ort: Es kann durchaus sinnvoll sein, dass Sie Kooperationen mit Unternehmen der Umgebung schließen. Sie könnten z. B. eine Zusammenarbeit mit einem Bäcker, einem kinderfreundlichen Restaurant, Schwimmbad oder Freizeitpark vereinbaren. Die Anbieter belohnen Ihre Empfehlungen, in dem sie Ihren Gästen z. B. Preisnachlässe in Form von Gutscheinen gewähren oder ein Gratisgetränk bieten.
- Wäsche- und Putzservice: Wenn es Ihre Kapazitäten zulassen: Bieten Sie einen Wäsche- und Putzservice während des Aufenthaltes der Gäste an. Die Familienmutter freut sich garantiert, wenn die täglichen Haushaltspflichten im Urlaub von jemand anderem übernommen werden.
- Early Check-in und Late Check-out: Oftmals erfolgen lange Autofahrten mit Kindern über Nacht und am Morgen ist der Urlaubsort erreicht. Was gibt es schöneres, als die Ferienwohnung dann direkt beziehen zu können? Andererseits kann die übliche Check-out Zeit von 12.00 Uhr für eine Familie schon einmal zum Stressfaktor werden. Daher sollten Sie hier, wenn möglich, flexibel sein.
5. Eine kindersichere Inneneinrichtung
Beherbergen Sie Familien, so müssen Sie immer damit rechnen, dass auch Kleinkinder dabei sind. Entsprechende gesonderte Sicherheitsmaßnahmen wie zum Beispiel Kindersicherung an Steckdosen und Geräten, Treppengitter, Türstopper, Sicherung von spitzen Kanten und Balkonen sowie die sichere Verschließung gefährlicher Substanzen, wie zum Beispiel Putzmittel und Gerätschaften sollten grundsätzlich getroffen werden.
6. Zusätzliche Ausstattung für Familien
Wenn Sie selber Kinder haben, erinnern Sie sich bestimmt noch an die Mengen an Urlaubsgepäck und die Probleme beim Verstauen im Kofferraum: Reisebett, Wickelunterlage, Babybadewanne, Kinderhochstuhl, Babyfon, Spielzeug u. v. m. – alles musste mit. Eltern sind dankbar, wenn Sie ihnen diese Last abnehmen.
Familien sollten möglichst viele zusätzliche Dinge vorfinden, die Sie für den gesamten Tagesablauf mit Ihren Kindern benötigen. Die folgende Checkliste soll für Sie als Vermieter eine Anregung darstellen. Welche Gegenstände wirklich gebraucht werden, hängt ganz von Ihrer individuellen Zielgruppe ab. Spezielle Gegenstände wie Wickeltisch, Babybett usw. machen natürlich nur dann Sinn, wenn Sie überwiegend an Familien mit Kindern im Babyalter vermieten.
- Gut ausgestattete Küche mit genügend (Kinder-)Geschirr und Kochmöglichkeiten (z. B. Mikrowelle), Spülmaschine, großer Kühlschrank
- Genügend Platz für gemeinsame Familienmahlzeiten
- Waschmaschine, zusätzliche Wäschespinne
- Möglichkeit, Schlafräume auch tagsüber genügend abzudunkeln
- Getrennte Wohn-/Schlafbereiche (Eltern möchten sich noch unterhalten können, nachdem ihre Kinder abends eingeschlafen sind)
- Kinderbett und -stuhl, Buggy, Wickeltisch, Babyfon
- Ausreichend Hygieneartikel (z. B. Geschirrtücher, Putzutensilien)
- Familienfreundliche, altersgerechte Gesellschaftsspiele, Sandkasten, Schaukeln, Planschbecken, Ballspiele
- Sonnenschutz für Außenanlage z. B. Sonnensegel, Sonnenschirm
- Grill, Leihfahrräder, Bollerwagen
- ein Handlauf für Kleinkinder bei Geländern, Rampen und Abstellmöglichkeiten für die Kinderwägen
7. Familienorientiertes Einrichtungskonzept
Die weiße Ledercouch, der sündhaft teure Teppich, hochwertige und viele Dekorationselemente wie z. B. teure Blumenvasen sind für eine Familienunterkunft weniger geeignet. Besser geeignet sind leicht zu pflegende, robuste Bodenbeläge (z. B. Fliesen) und Möbel mit abwaschbaren Oberflächen, abgerundete Möbelkanten und verschließbare Schubladen. Rollläden, Rollos oder blickdichte Verdunklungsgardinen sorgen für einen angenehmen Schlafkomfort und Privatsphäre. Besonders dankbar sind Familien über ausreichend Stauraum in Form von Schränken, Kommoden und großen Garderoben. Auch ein vom Badezimmer getrenntes Gäste-WC ist für Familien ein Vorteil. Seit einigen Jahren kommt es immer häufiger zu Unfällen durch umstürzende Flachbildfernseher, da die modernen Geräte leichter kippen. Daher sollten Fernseher gut gesichert oder an der Wand befestigt werden.
8. Ein kindersicherer Garten
Die Lage abseits einer Straße oder an einer verkehrsberuhigten Straße ist gerade für Familien mit kleinen Kindern optimal, aber nicht immer gegeben. Daher sollte der Garten eingezäunt und mit einem verschließbaren Gartentor (Schloss oder Riegel) gesichert sein. Sie sollten darauf achten, dass Sie keine Giftpflanzen im Garten haben. Gartengeräte sollten sicher verstaut und Wasserbehältnisse abgedeckt werden.
Ein Swimmingpool ist das Highlight des Sommers, ein Gartenteich stimmungsvolle Zierde. Doch insbesondere hier lauern Gefahren für die Kleinen, die sich vom Wasser oft magisch angezogen fühlen. Daher sollten Sie auf einen umzäunten Gartenteich oder Swimmingpool achten.
Schaukeln, Rutschen, Klettertürme – die Auswahl an großen Spielgeräten und Holzkonstruktionen ist vielfältig. Achten Sie bei der Anschaffung stets auf geprüfte Qualitätshinweise in Form von Siegeln. Zudem müssen Standfestigkeit, Verschraubungen und Abnutzung regelmäßig überprüft werden. Rasen, Sand oder Matten sind als Fallschutz unerlässlich.
9. Schlechtwettertipps
Selbst wenn es regnet, muss noch lange keine trübe Stimmung herrschen, denn in der Regel gibt es in der Umgebung eines Feriendomizils oftmals vielfältige Angebote für Kinder jeden Alters. Diese muss man nur kennen. Daher freuen sich gerade Familien besonders, wenn Sie schon im Vorfeld einige Tipps zusammenstellen.
10. Nachbarn informieren und Verständnis zeigen
Im Vorfeld sollten Sie schon prüfen, ob es zu Streitigkeiten aufgrund von möglichem „Kinderlärm“ in der Nachbarschaft kommen könnte. Ist dies der Fall, sollten Sie sich überlegen, ob Sie sich besser auf eine andere Zielgruppe fokussieren. Denn wo Kinder spielen und leben, kann es schon einmal lauter werden. Und Kinder sollten sich im Urlaub nicht eingeschränkt fühlen. Im Gegenteil: Kinder sollten bei Ihnen wirklich willkommen sein und Familien bei kleinen Pannen keinen Ärgern mit Ihnen als Vermieter oder Nachbarn befürchten müssen. Auch sollten Sie mit der Rückzahlung der Kaution nicht so streng sein. Ein kaputtes Windlicht oder ein zu Bruch gegangener Teller sollte nicht gleich zum Abzug bei der Kaution führen.
Bereits der Gründer von Toys R`US sagte: Die besten Ideen kommen mir, wenn ich mir vorstelle, ich bin mein eigener Kunde….
Haben Sie weitere Tipps, was in einer familienfreundlichen Unterkunft auf keinen Fall fehlen sollte? Schreiben Sie uns gerne an marketing@ferienhausmiete.de.
6 Antworten
Ich habe erst heute diese Seite gefunden und ich finde diesen Beitrag ebenfalls sehr gut! Es gibt viele Tipps und Ideen. Wir selbst haben nur 4 Ferienwohnungen und sind somit sehr klein / familiär und gerade deshalb kommen Familien auch gerne zu uns.
Ich selbst habe kleine Kinder und ich kann nur unterstreichen, es ist wirklich toll wenn man Kindersitz, Wc-Sitz, Wickeltisch / Auflage … in einer Ferienwohnung zur Verfügung hat!
Danke, wir werden einige Tipps mitnehmen und umsetzen.
Liebe Pia,
vielen Dank für Ihre nette Meinung, auch zu diesem Beitrag! Es freut uns sehr, dass Sie etwas auf den Weg mitnehmen und in Ihrer Ferienwohnung umsetzen können.
Herzliche Grüße,
Ihr Team von Ferienhausmiete.de
Und das mit zusätzlichem Service wie putzen etc. kann in Spanien schnell in die Hose gehen. Dann sind nämlich u.U. 10% IVA aus dem Mietbetrag ans Finanzamt abzuführen. Von den zusätzlichen Kosten für den entsprechenden Papierkram ganz zu schweigen.
Lieber Rainer,
vielen Dank für die Informationen, die Sie mit uns geteilt haben – das wird bestimmt noch nicht jeder Vermieter wissen!
Herzliche Grüße,
Ihr Team von Ferienhausmiete.de
Hallo,
nette Tipps, aber zum Teil nicht sehr geschäftsfördernd. Gebe ich der einen Familie Late-Check-Out und der anderen Early-Check-In, stehe ich nachts da und putze und verliere eine Nacht Bezahlung.
2. Thema: Pool
Es wäre nett, wenn man im Voraus die Poolregeln auf der Seite veröffentlichen könnte, damit die Interessenten gleich wissen, ob sie das akzeptieren können.
Wir dulden keine Freunde unserer Gäste, die Kinder müssen Schwimmflügel und die Babys Windeln tragen. Auch möchten wir nicht mitten in der Nachts von tobenden Schwimmern geweckt werden. Es ist nett formuliert, aber wo kann ich es der Anzeige hinzufügen?
Lieber Herr Zaczek,
zusätzliche Hinweise, wie zum Beispiel konkrete Poolregeln tragen Sie am besten unter Beschreibungen -> Zusätzliche Informationen (Optional) ein.
Wenn es um den Late-Check-Out bzw. Early-Check-In geht, liegt es immer im eigenen Ermessen des Vermieters. Durch das positive Feedback und gute Bewertungen solcher Urlauber kann man weitere Gäste gewinnen. Die letzte Entscheidung liegt aber immer bei Ihnen.
Herzliche Grüße,
Ihr Team von Ferienhausmiete.de