Hurra! Die nächsten Gäste haben sich entschieden, einen Aufenthalt in Ihrem Ferienhaus zu buchen. Jetzt steht die Frage nach der Bezahlung im Raum. Bargeld, Überweisung, Kredit- oder Debitkarte oder PayPal? Als Onlinebuchungen noch nicht der Standard waren, war das gängige Bezahlverfahren wie folgt: Eine Anzahlung der Ferienwohnung gab es nicht; Gäste mussten die Ferienwohnung vor Ort bezahlen und erhielten im Gegenzug eine handschriftliche Quittung vom Vermieter. Mittlerweile gibt es zahlreiche sichere Zahlsysteme (z.B. payPal), um die Ferienwohnung zu bezahlen. Vieles ist automatisiert, was den Zeitaufwand vor Ort reduziert und die Sicherheit für beide Parteien erhöht. In diesem Beitrag nennen wir Ihnen Vor- und Nachteile einzelner Optionen.
Unabhängig davon, wie oder wo Sie Ihre Ferienwohnung inserieren und vermieten, muss der Zahlungsvorgang so einfach sein, dass Ihre Gäste ihren Aufenthalt erfolgreich bezahlen können – ohne dass Probleme das Gasterlebnis beeinträchtigen.
Tipp: Bieten Sie Ihren Gästen daher idealerweise mehrere FeWo-Zahlungsmethoden direkt von Anfang an an. So mindern Sie das Risiko, dass Gäste einen Rückzieher machen, weil die einzige angebotene Zahlungsoption für sie keine Option ist.
Ferienwohnung bezahlen: Kriterien
Natürlich steht es jedem Vermieter frei seine bevorzugte Methode für die Buchungen der eigenen Ferienwohnung zu wählen. Wie bei jedem Teil des Buchungsprozesses sollte das Ziel eines Gastgebers jedoch immer sein, das bestmögliche Erlebnis zu bieten. Es gibt 3 wichtige Kriterien, die den Zahlungsvorgang maßgeblich beeinflussen.
Sicherheit: Wenn es um Geld geht – insbesondere um Ihr Geld und das Ihrer Gäste – sollte ein sicherer Zahlungsprozess an erster Stelle stehen. Wenn Gäste dem Kanal nicht vertrauen, um sicher bezahlen zu können, werden sie ihn nicht nutzen wollen. Aber auch Sie als Vermieter sollten sich zu mindestens über einer Anzahlung der Ferienwohnung absichern.
Einfach zu verwenden: Eine gute Zahlungslösung fragt nach den nötigsten Details und nicht mehr. Auf diese Weise wird der Prozess einfach gehalten. Stellen Sie beispielsweise immer wieder fest, dass Reisende auf Ihrer Webseite an der gleichen Stelle hängen bleiben, sollte etwas getan werden, um das Bezahlen zu erleichtern.
Vertretbare Transaktionskosten: Die Vermarktungskosten einer Ferienwohnung können kostspielig werden. Es gilt also, wo möglich Gebühren und Kosten zu sparen. Bei der Wahl der idealen Zahlungslösung müssen auch die Kosten für deren Nutzung eine Rolle spielen. Stellen Sie sicher, dass die Kosten den Nutzen nicht überwiegen.
Eine Entscheidung nach Konzept und Zielgruppe
Bei Hotels und vor allem im Ausland geht der Trend immer mehr zur bargeldlosen Bezahlung. Internationale Hotelketten setzen „elektronisch only“ bereits um oder testen den Verzicht auf Bargeld. Tatsächlich schwindet auch im traditionell bargeldaffinen Deutschland die Verbundenheit zu Münzen und Scheinen. Einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom zufolge, nutzen 71 Prozent seit der Corona-Pandemie seltener Bargeld, die Hälfte (50 Prozent) empfindet seit Pandemie-Beginn Bargeld ans unhygienisch. Und 64 Prozent geben an, dass sie künftig seltener Bargeld verwenden werden. Zwei Drittel (67 Prozent) stört es, wenn sie im Geschäft nicht bargeldlos mit Karte oder Smartphone bezahlen können.
Auf der anderen Seite ist der Mensch ein Gewohnheitstier und gerade unter der Gruppe der Best-Ager wird es noch einige geben, die einfach (aus Gewohnheit) gerne mit Bargeld bezahlen.
Unser Tipp: Behalten Sie sich Flexibilität beim Bezahlen und stellen Sie die Wünsche der Gäste in den Mittelpunkt Ihrer Überlegungen. Schauen Sie noch einmal Ihre bevorzugte Zielgruppe samt Wünschen, Vorlieben und Bedürfnissen an.
Anzahlung der Ferienwohnung für mehr Sicherheit
Beachten Sie außerdem, dass sich in punkto Zahlungsmodalitäten einige Regeln etabliert haben und so zu wichtigen Vertrauensmerkmalen bei Urlaubern geworden sind. Um Missbrauch und Betrug zu verhindern, haben sich Anzahlungen als bewährte und akzeptierte Methode bewährt, da sie beiden Parteien Sicherheit gewähren. Die Anzahlung – in der Regel mit der Buchungsbestätigung fällig – ist ein vertraglich festgelegter Teil des Mietpreises. Der Anzahlungsbetrag wird später mit der Gesamtrechnung verrechnet. Nicht zu verwechseln ist die Anzahlung mit der Kaution, die Sie gegen Beschädigungen der Ferienwohnung absichert und nach Abreise zurückerstattet wird, sofern keine Schäden im Mietobjekt durch den Gast verursacht wurden.
Üblicherweise sollte sich die Höhe der Anzahlung zwischen 20 bis 30 Prozent vom Mietpreis belaufen. Die erste Zahlung wird üblicherweise sofort fällig. Die Restzahlung erfolgt etwa vier bis sechs Wochen vor Urlaubsbeginn.
Tipp: Von Angeboten mit unglaubwürdigen Rabatten bei Sofortzahlung raten wir Ihnen dringend ab. Winken große Rabatte bei sofortiger Zahlung oder wird ein unverhältnismäßig hoher Anzahlungsbetrag gefordert, können das Indizien für Urlauber sein, dass ein Vermieter unseriös oder mit betrügerischen Absichten agiert. Bei einer Last-Minute-Buchung hingegen sollten Sie auf zwei Raten verzichten und direkt den Gesamtpreis abrechnen.
Zudem sollten Sie beachten, dass der Zeitpunkt des Zahlungseingangs auf das Konto die eigene Liquidität beeinflusst. Insbesondere für Ferienhaus-Agenturen, die eine Vielzahl von Objekten im Portfolio haben, ist der Zeitpunkt des Geldeinganges nicht unerheblich. Vermieten Sie auf Provisionsbasis über große Onlinebuchungsportale, vereinnahmen Sie die kompletten Buchungsbeträge häufig erst zu Beginn des Reisezeitraums, auch wenn der Gast schon vor Monaten den vollen Reisepreis an die Plattform bezahlt hat.
Vor- und Nachteile verschiedener Zahlungsmethoden
Kreditkarten
Für viele Reisende ist die Zahlung per Kreditkarte, die beliebteste Zahlungsmethode. Das gilt für Flüge, Mietwagen und ebenso für Ferienwohnungen und Ferienhäuser.
Diese Präferenz gegenüber früheren Zahlungsoptionen wie per Scheck oder auch der nach wie vor genutzten Überweisung direkt auf das Bankkonto des Vermieters hat sich mitunter auch dadurch ergeben, dass sich Reisende vor zunehmenden Betrugsfällen schützen wollen. Die Kreditkarte gilt weithin als sicheres Zahlungsmittel. Sie als Vermieter sollten jedoch die Kreditkartengebühren, die seit Inkrafttreten der EU Zahlungsrichtlinie (Payment Services Directive II, kurz: PSD2) im Jahr 2018 nicht mehr an den Käufer weitergeben werden dürfen, im Auge behalten und diese in ihrer Preiskalkulation unbedingt berücksichtigen.
Kreditkartenzahlung
Vorteile | Nachteile |
bequeme und unkomplizierte Zahlungsmethode | Kartenverarbeitungsgebühren, in der Regel etwa 2-3 % der gezahlten Gesamtsumme |
dank robuster Betrugsbekämpfungsmaßnahmen und der starken Kundenauthentifizierung eine der sichersten elektronischen Zahlungsoptionen | Abschluss eines separaten Vertrags bei Bank bzw. Service-Provider erforderlich |
Ferienwohnung vor Ort bezahlen mit Bargeld
Die Barzahlung der Ferienwohnung vor Ort – der Klassiker aus Kindheitstagen, rückt immer mehr in den Hintergrund und kommt nur noch gelegentlich vor. Es gibt jedoch Fälle, z.B. bei spontanen Walk-Ins oder Last-Minute-Buchungen aber auch bei langjährigen Stammgästen, bei denen die Bezahlung der Ferienwohnung mit Bargeld noch vorkommt.
Bargeldzahlung
Vorteile | Nachteile |
Zahlungseingang und korrekte Summe können direkt geprüft werden | oftmals verzichtet der Vermieter hier auf eine Anzahlung |
geeignet für spontane Walk in-Buchungen | Hohe Bargeldsummen im Reisegepäck der Gäste führt (unterbewusst) zu einer stressigen Anreise |
Transaktionskosten entstehen nicht | Vermieter oder Vertreter müssen vor Ort sein, um Bargeld entgegen zu nehmen und Quittung auszustellen |
Technikprobleme können nicht eintreten | |
Alternative für bargeldaffine Zielgruppe, die gerne auf Online-Banking verzichtet und keine Kreditkarte besitzt |
Ferienwohnung vor Ort bezahlen via Kartenzahlungsterminal
Immer öfter sieht man auch in kleineren Geschäften, Restaurants aber auch Ferienunterkünften Kartenzahlungsterminals, die das Bezahlen mit Kreditkarte, Smartphone und das kontaktlose Bezahlen ermöglichen. Dies ist im Vergleich zum Bezahlen mit Bargeld viel unkomplizierter, schneller und hygienischer und vereinfacht die Abwicklung mit dem Gast vor Ort deutlich.
Kartenzahlung vor Ort
Vorteile | Nachteile |
Sicherheit für Sie als Vermieter über den Zahlungseingang und die korrekte Summe | Zusätzliche Kosten durch Kartenlesegerät und (Transaktions-)Gebühren |
Sicherheit für die Gäste durch Pin-Eingabe | Sie brauchen eine gute Internetverbindung |
Gäste müssen keine hohe Summen Bargeld mit sich führen | Vermieter oder Vertreter müssen vor Ort sein, um die Abwicklung über das Lesegerät vorzunehmen |
EC- (oder Kredit-)Karte haben die meisten Gäste eh im Urlaub dabei | Keine Anzahlung möglich (in der Regel) |
Bezahlexperten, Zettle oder SumUp sind drei bekannte Anbieter von Kartenlesegeräte, mit denen kontaktlose Zahlungen über Kredit- und Debit-Karten sowie über mobile Zahlungsmethoden, wie beispielsweise Apple Pay und Google Pay, empfangen werden können. Dadurch, dass die Geräte auch von unterwegs problemlos genutzt werden können, bieten sie auch Vermietern von Ferienwohnungen oder Ferienhäusern die Möglichkeit, bargeldlose Zahlungen vor Ort vom Gast entgegenzunehmen.
Tipp: Spielen sie mit dem Gedanken ein Kartenlesegerät zu nutzen, gibt es hier eine Übersicht über verschiedene Möglichkeiten und Anbieter.
Zahlung der Ferienwohnung per Überweisung auf das Bankkonto
Die Überweisung auf das Bankkonto ist bei längerfristigen Ferienhaus-Buchungen bei Privatvermietern das meist genutzte Verfahren.
Banken sind seit der Einführung des SEPA-Zahlungsverfahrens nicht verpflichtet, den Empfängernamen und die IBAN auf Fehler abzugleichen. Es kann also vorkommen, dass der Gast zwar den richtigen Empfängernamen angegeben haben, jedoch nicht die dazu passende IBAN und das Geld damit den falschen Empfänger gutgeschrieben wird. Eine Rückbuchung ist möglich, aber mit Aufwand für den Gast verbunden.
Überweisung auf ein Bankkonto
Vorteile | Nachteile |
Sicherheit für Sie als Vermieter über den Zahlungseingang und die korrekte Summe | längere Bearbeitungszeit, für kurzfristige Buchungen ungeeignet |
für jeden Gast nutzbar (entweder über Online-Banking oder in einer Bankfiliale) | ggfs. Gebühren bei internationalen Überweisungen |
auch für Anzahlungen geeignet | weniger Sicherheit für den Gast |
PayPal: Ferienwohnung bezahlen leicht gemacht
Neben Überweisung, Lastschrift oder Kreditkarte ist die Zahlung per PayPal eine gängige Methode vor allem bei Geschäften im Internet. Ein PayPal-Konto kann man sich als Online-Geldtasche vorstellen. Es gibt keine Kontonummer, da alles über die E-Mail-Adresse läuft. Mit PayPal kann man also eigentlich „nur“ zahlen oder Zahlungen erhalten.
PayPal
Vorteile | Nachteile | ||
hohe Geschwindigkeit der Transaktion | Betrüger versuchen gelegentlich Zugriff zu bekommen | ||
Gast kann bezahlen, wie er möchte | PayPal speichert Nutzerdaten auf Servern in den USA oder andernorts | ||
keine Weitergabe von Bank/ Kreditkarten-Daten an den Zahlungsempfänger | Datenweitergabe an Dritte im Rahmen der Transaktionsabwicklung | ||
Käuferschutz von PayPal | für Verkäufer gibt es ggf. Transaktionsgebühren | ||
für den Käufer grundsätzlich kostenfrei |
Was ist der Käuferschutz von PayPal?
Käufer können eine Rückerstattung des gezahlten Betrages bei PayPal fordern, für den Fall, dass ein gekaufter Artikel nicht geliefert wird oder dieser nicht den Angaben des Verkäufers entspricht. Man kann einfach einen Antrag stellen und erhält sein Geld komplett zurück überwiesen, sollte sich die Reklamation als berechtigt herausstellen.
Welche Betrugsmaschen gibt es?
Immer wieder versuchen Betrüger wieder Zugriff auf die Konten der User zu bekommen. Dazu werden Phishing-Mails verwendet. Nähere Informationen über aktuelle Betrugsfälle gibt die Verbraucherzentrale.
Welche Kosten können für Vermieter anfallen?
Besitzen Sie ein Geschäftskonto müssen Sie PayPal für jeden Geldeingang eine Gebühr abtreten, bestehend aus einem Grundbetrag und einem prozentualen Anteil. In Deutschland liegt der Grundbetrag derzeit bei 35 Cent, hinzu kommen 1,9 Prozent des Umsatzes. Dabei macht die Zahlungsart keinen Unterschied. Wenn andere Währungen eingehen, werden zudem 2,5 Prozent Umrechnungsgebühr verlangt. Wichtig: Alle gerade genannten Angaben beziehen sich auf Geschäftskonten. Transaktionen zwischen Privatkonten sind immer kostenlos, außer es wird per Kreditkarte gezahlt. Dann fallen 1,9 Prozent Gebühren an.
Zahlungssystem in die eigene Homepage integrieren
Diverse Studien haben gezeigt, dass zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren für den eigenen „Webshop“ die angemessene Auswahl der Online-Bezahlsysteme gehört. Branchenübergreifend brechen über 70 Prozent der Käufer ihren Einkauf ab, wenn ie von ihnen bevorzugte Online-Bezahlmethode nicht angeboten wird.
Eine Internetseite für Ihre eigene Ferienwohnung ist – neben dem Eintrag auf Portalen– wichtig für Ihre mittel- und langfristigen Strategien. Über die eigene Website können Sie dann auch Online-Zahlungen über z.B. Stripe und PayPal akzeptieren. Hierfür ist die Integration einer Buchungsstrecke mit Bezahlsystem erforderlich. Achten Sie bei der Wahl einer geeigneten Buchungsstrecke auf die Benutzerführung für den Gast. Denn schließlich wollen Sie keinen potenziellen Kunden auf dem Weg zur Buchung verlieren, weil die Software zu umständlich oder fehlerhaft ist. Der Gast sollte schnell und einfach zum Abschluss der Reservierung geleitet werden. Hinweis: Online-Shops dürfen bei Käufen übers Internet keine gesonderten Gebühren mehr für „besonders gängige“ Zahlungsmittel verlangen.
Tipp: „Zahlungsmittel wie Barschecks, Moneygram Services usw. sind eher nicht zu empfehlen, weil sie auch gern von Betrügern genutzt werden.
Fazit: Zahlungsmethoden spielen eine entscheidende Rolle im Buchungprozess und können sogar als ein ausschlaggebender Erfolgsfaktor gewertet werden, da sie die Kundenzufriedenheit beeinflussen und entscheidend für die Wahl einer Ferienunterkunft sein können.